Starke Stimmen gegen die Fußball-WM

08.11.2022

Der AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen lud in Kooperation mit der Christlichen Organisation Romero zur Diskussionsveranstaltung „WM in Katar – diesmal kein Fair Play?“ mit hochkarätigen Expert*innen ein. Rund 50 interessierte Gäste diskutierten in der „Kneisterei“ mit.

Dietrich Schulze-Marmeling, Mitinitiator von „Boykott Katar“ sowie Fußballautor und -historiker, sieht einen Boykott als notwendig, auch wenn diese Forderung hart sei. Zusätzlich müssten die Vergabepraktiken bei künftigen Fußballweltmeisterschaften gestoppt werden.

Im Bundestag befasst sich der ehemalige SPD-Abgeordnete und heutige Präsident des SC Preußen Münster, Christoph Sträßer, schon jahrelang mit Menschenrechten. Er sieht die Verantwortung vor allem bei den Fußballfunktionären: „Es ist verlogen und bigott zu sagen, Politik und Sport gehörten nicht zusammen.“ Seiner Meinung nach hat sich die Protestbewegung gegen die WM erst langsam entwickelt und hätte eigentlich schon 2010, nach der WM-Vergabe an Katar, beginnen müssen.

AWO verurteilt sklavenähnliche Arbeitsbedingungen in Katar

Michael Scheffler, Vorstandsvorsitzender des AWO Bezirks Westliches Westfalen, betonte die lange Tradition der AWO in der Solidarität mit Arbeiter*innen weltweit, insbesondere durch AWO International. Scheffler verurteilte das Kafala-System in Katar, das die Menschen völlig abhängig vom Arbeitgeber mache.

Sandra Dusch-Silva von der Christlichen Initiative Romero zeigte zusätzlich auf, dass die Kette der Menschenrechtsverletzung bei der WM noch länger ist und die Grenzen Katars weit überquert. Sie kritisierte dabei vor allem den Hauptsponsor Adidas. Während ein Trikot dem Sportartikelhersteller 90 Euro einbrächten, erhielten die Näher*innen nur 90 Cent pro Trikot.

Flagge zeigen gegen Menschenrechtsverletzungen

Ob in der Kneipe oder beim Public-Viewing – Fußball wird häufig gemeinsam geschaut. Doch viele Gastronomen wollen diese WM boykottieren. Auch Marcus Geßler, Gastronom und Inhaber der Kneisterei in Münster, wird die WM nicht zeigen. „Wir müssen jetzt Flagge zeigen und zumindest etwas den Kommerz aus dem Fußball herausbekommen“, forderte er. Er zeigt jedoch auch Verständnis für Kolleg*innen, deren Geschäftskonzept vom Sport lebt. Ein Boykott in Sportsbars wäre demnach schwierig.

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