Ende Mai fand der Gesundheitskongress in Essen statt – ein bedeutendes Forum für Akteur*innen aus dem Gesundheitswesen, der Jugendhilfe und der Zivilgesellschaft. Im Fokus stand das Thema Einsamkeit, insbesondere im Hinblick auf junge Menschen.
Ein Höhepunkt war die Vorstellung des Projektes „Inspire Youth“, das darauf ausgelegt ist, bereits im Grundschulalter Einsamkeit bei Kindern frühzeitig zu erkennen und präventive Ansätze direkt im Alltag des Offenen Ganztags zu verankern. Das Projekt der AWO findet in enger Kooperation mit dem Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. (ISS) statt und wird gefördert von der Sozialstiftung NRW und der Staatskanzlei NRW. Mit niederschwelligen, alltagsnahen Formaten stärkt es die soziale Teilhabe von Kindern und hilft, frühzeitig stabile Beziehungen zu knüpfen. Durch kreative Mitmachangebote wird in zehn Einrichtungen der AWO Unterbezirke Gelsenkirchen-Bottrop und Ruhr-Mitte die Lebenswelt der Kinder aktiv gestaltet. Ziel ist es, Isolation vorzubeugen, bevor sie entsteht. Die wissenschaftliche Begleitung durch das ISS macht es möglich, konkret anzusetzen und fundierte wissenschaftliche Ergebnisse zu erlangen.
Janosch Schobin (ISS) und Nazan Schreiber (AWO UB GE/BOT), zwei engagierte Stimmen aus dem Projektteam, betonen in ihren Beiträgen, wie wichtig es ist, Einsamkeit nicht nur als individuelles, sondern als gesellschaftliches Thema zu begreifen. Beide machten deutlich, dass neue Strukturen der Verbundenheit nötig sind - und dass diese nur durch gemeinsame Verantwortung und echte Teilhabe entstehen können.
Einsamkeit bei jungen Menschen ist kein Randthema, sondern eine zentrale Herausforderung unserer Zeit. Das AWO-Projekt „Inspire Youth“ soll als Wegweiser dienen, wie präventive, ressourcenorientierte Arbeit gelingen kann – getragen von den Partner*innen wie dem AWO Bezirk Westliches Westfalen, dem Institut für Soziale Arbeit, der Sozialstiftung NRW sowie der Staatskanzlei NRW - und inspiriert durch junge Menschen selbst.