Am 17. Mai war der weltweite Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT). Wir setzen ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von queeren Menschen. Der Tag erinnert an den 17. Mai 1990, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus der Liste psychischer Krankheiten strich und einen bedeutenden Schritt in der Anerkennung der sexuellen Vielfalt machte.
Auch heute erfahren Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt. Der IDAHOBIT ist ein wichtiger Moment, um diese Ungerechtigkeit sichtbar zu machen und auf die immer noch bestehenden Herausforderungen für queere Menschen aufmerksam zu machen. Er ist ein Aufruf zu Solidarität, Toleranz und respektvollem Miteinander.
Die AWO setzt sich seit jeher für die Rechte und die Gleichstellung aller Menschen ein – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität. Wir stehen für eine inklusive Gesellschaft, in der jeder Mensch ohne Angst vor Diskriminierung leben kann. Wir wissen, dass Vielfalt unsere Gesellschaft bereichert. Wir stärken uns gegenseitig durch Wertschätzung und Respekt. Der Kampf für Gleichberechtigung ist noch lange nicht gewonnen. Wir müssen weiterhin für eine Gesellschaft eintreten, in der jeder Mensch sich selbst entfalten kann - ohne Vorurteile oder Hass erleben zu müssen. Und das an jedem Tag.
Kleiner Schritt mit großer Wirkung: Neue Signatur im Bezirksverband
Im Bezirksverband wurde eine Signatur eingeführt, in der die Mitarbeitenden Ihre Geschlechtsidentität nennen. Warum sind wir diesen Schritt gegangen?
„Weil wir uns als AWO damit zu Vielfalt bekennen. Wir solidarisieren uns mit Personen, die häufig falsch angesprochen werden, weil viele Menschen immer noch davon ausgehen, dass das Geschlecht durch das Aussehen oder den Namen ableitbar sei. Für mich ist das die logische Ableitung eines zentralen AWO-Wertes“, sagt Michelle Borkowski, die im Bezirk fürs Diversity-Management zuständig ist. „Menschen mögen erstmal keine Veränderungen. Aber es nur ein kleiner Schritt mit einer großen Wirkung. Ich tue damit bewusst etwas, um anderen das Leben leichter zu machen.“
Das Thema „Diversität“ wird von der US-Regierung aus dem öffentlichen Leben verbannt. Fürchtest Du, dass es in Europa bald auch so sein wird?
„Genau deshalb müssen wir es präsent halten und es weiter mit Leben füllen. Wir brauchen eine starke Gegenbewegung zum rechten Zeitgeist, müssen aufklären, informieren und die Hetze von Rechtsaußen entkräften. Zusammenhalten und solidarisieren – so können wir dem Rechtsruck etwas entgegensetzen.“