Direkt zum Inhalt der Seite springen
Link zu Home

Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen e.V. | Neuigkeiten Detail

Link zu Home
MENÜ
Person liest Zeitung
©Foto von Roman Kraft auf Unsplash

Neuigkeiten

Offener Brief an Präsidentin der "Familienunternehmen"

Frau Ostermann,
mit großem Befremden und Entsetzten haben wir die Äußerungen zur Kenntnis genommen, die sie in ihrer Funktion als Präsidentin des Wirtschaftsverbandes „Die Familienunternehmen“ unlängst getätigt haben.

Die Arbeiterwohlfahrt ist 1933 von den Nationalsozialisten verboten worden. Teile unserer Mitgliedschaft wurden verfolgt und mussten vor den Nazis aus Deutschland fliehen. Antifaschismus, gesellschaftspolitische Wachsamkeit und eine starke Demokratie haben deshalb bis heute in unserem Verband einen hohen Stellenwert.

In unseren sozialen Einrichtungen und Diensten helfen wir Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund bei der Integration in unsere Gesellschaft. Menschen mit Behinderungen finden in unseren Werkstätten wertschätzende Arbeit und in unseren Wohnstätten ein gutes Zuhause. In unserer Jugendarbeit vermitteln wir demokratische Grundwerte und das Bekenntnis zum Grundgesetz. In unseren Einrichtungen arbeiten 25.000 Menschen aus mehr als 90 Nationen friedlich miteinander. Nur so kann die Pflege alter Menschen in unseren Seniorenzentren gewährleistet werden.

Dies alles negieren und verachten Funktionäre einer in Teilen gesichert rechtsextremen Partei mit der sie, als Präsidentin des Wirtschaftsverbandes „Die Familienunternehmen“ nun in einen Dialog treten wollen bzw. schon getreten sind. Sie machen durch Einladungen zu Empfängen rechtsextremes Gedankengut im wahrsten Sinne des Wortes wieder „salonfähig“.

Dies ist für einen Verband mit unserer Geschichte unerträglich. Die Arbeiterwohlfahrt lädt Rechtsextreme weder zu Veranstaltungen ein, noch führt sie einen Dialog mit ihnen. Hierbei befinden wir uns in guter Gesellschaft mit allen Wohlfahrtsverbänden, den meisten politischen Parteien sowie vielen gesellschaftlich relevanten Verbänden und Organisationen, auch aus der deutschen Wirtschaft.

Wir bitten sie deshalb dringend ihre Position zu überdenken und zu revidieren. Andernfalls sind wir es unserer eigenen Geschichte, unseren Werten, unseren Mitgliedern und den vielen Menschen, die wir in unseren sozialen Einrichtungen betreuen schuldig, die Geschäftsbeziehungen mit ihnen zu beenden.

Mit Grüßen

Michael Scheffler, Vorsitzender
Uwe Hildebrandt, Geschäftsführer

Link zu Home