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©Foto von Roman Kraft auf Unsplash

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Überdosierung und Drogentod können alle Menschen (be-)treffen

So lautet das Motto des bundesweiten Gedenktags für verstorbene Drogengebrauchende. Am 21. Juli will der Bundesverband JES (Junkies, Ehemalige und Substituierte) zum Ausdruck bringen, dass ein einschneidendes Ereignis wie eine Überdosierung sowie der Tod von Drogengebrauchende auch durch Langzeitfolgen von HIV und Hepatitis jede*n betreffen kann. Etwa Familien und Freund*innen sowie Mitarbeiter*innen im Hilfesystem.

Im Jahr 2024 sind in Deutschland 2.137 Personen im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Drogen gestorben. Das sind nur 90 Fällen weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2023 war mit 2.227 Personen der bislang höchste Wert seit Beginn der Registrierung im Jahr 1973 ermittelt worden. Das durchschnittliche Alter der im Jahr 2023 an den Folgen ihres Konsums illegaler Drogen Verstorbenen betrug 41 Jahre. Dieses Durchschnitts-alter steigt in den vergangenen Jahren langsam an. 2024 zeichnet sich ein besorgniserregender Anstieg der Todesfälle bei jungen Konsumierenden unter 30 Jahren von 14 Prozent ab, ein sprunghafter Zuwachs an Todesfällen in Verbindung mit synthetischen Opioiden und Neuen Psychoaktiven Stoffen sowie eine wachsende Zahl von Mischkonsumenten.

Der Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende erinnert daran, dass hinter jedem dieser Fälle eine individuelle Tragödie steckt.

Auch das korporative Mitglied der AWO das Projekt LÜSA mit seinen Angeboten für mehrfach schwerstgeschädigte chronisch drogen- abhängige Menschen in Unna begeht den Gedenktag wieder aktiv. Ausgerichtet durch das Wohnangebot DAWO (da, wo man bleiben kann) für alternde chronifiziert drogenabhängige Menschen wird es in Unna eine Gedenkveranstaltung geben mit Beiträgen aus Politik und Unterstützerkreis sowie einer Kunstaktion und gemeinsamem Essen. 
„Es braucht dringend einen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik sowie mehr Hilfsangebote vor Ort, die auch erreichbar sind ohne bürokratische Hürden überwinden zu müssen“, fordert Kerstin Camacho Take vom Geschäftsführungsteam von LÜSA.

Dass Menschen, die diese Unterstützung benötigen, auch die Chance darauf haben, ist nicht gesetzt. Das Zeigen die vielfachen Anfragen bei LÜSA. Neue Herausforderungen entstehen durch die Zunahme von multiplen Erkrankungen der älter werdenden Zielgruppe, die zu umfassenden pflegerischen Bedarfen führen.

„Indem wir den Gedenktag öffentlich und bekannter machen, möchten wir auch dafür sensibilisieren, dass die Teilhabe für Menschen mit Suchterkrankung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Sowohl ein differenziertes niedrigschwelliges Hilfeangebot für drogengebrauchende Menschen, als auch mehr Prävention, Gesundheitsschutz, Beratung und Unterstützung zahlen sich für Gesellschaft aus“, ist Verena Domay, Fachberaterin für Eingliederungshilfe beim AWO Bezirksverband Westliches Westfalen, überzeugt.

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