Alle Kinder ab einem Jahr bis zum Schuleintritt haben einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung oder einer Kindertagespflegestelle.
In NRW regelt das Kinderbildungsgesetz die Erziehung, Bildung, Betreuung und Förderung von Kindern, die noch nicht in die Schule gehen. Die Kommunen sind in Form einer Bedarfsplanung dafür zuständig, ausreichend Plätze in Kitas oder der Kindertagespflege zu schaffen.
Für die Plätze ist ein Beitrag zu zahlen, der abhängig vom Elterneinkommen ist und in den verschiedenen Kommunen stark variiert. Die Jugendämter geben hierzu Auskunft. Das letzte Kindergartenjahr vor der Schule ist beitragsfrei.
Im AWO Bezirksverband Westliches Westfalen gibt es ca. 280 Kitas und das Angebot wird ausgebaut. Oft reichen die Plätze für die Kinder unter drei Jahren nicht. Diese werden dann vorrangig bei Tageseltern in der Kindertagespflege betreut. Viele der Einrichtungen sind auch Familienzentren und haben besondere Aufgaben für die Unterstützung der Familien.
Die Kindertagesbetreuung der AWO wird nach Qualitätsstandards gestaltet, die sowohl gesetzlich bestimmt sind als auch eigenen Profilbildungen entsprechen. Konzeptionen beschreiben die Arbeit und können eingesehen werden.
Im AWO Bezirksverband Westliches Westfalen gibt es ca. 280 Kitas, das Angebot wird ständig weiter ausgebaut und erweitert.
Das Fachpersonal arbeitet in multiprofessionellen Teams. Uns ist es besonders wichtig, dass der Anteil von Männern als Erzieher steigt. Dafür entwickeln wir Kampagnen und Programme (Quereinstieg). Für die Begleitung behinderter Kinder in unseren Einrichtungen werden heilpädagogische Kräfte beschäftigt. Ein zentrales Fortbildungsprogramm unterstützt die ständige Qualifizierung (Fortbildungsprogramm).
Um Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen, wenden wir verschiedene Verfahren der Bildungsbeobachtung und -entwicklung an. Die Bildungsdokumentation wird, wenn die Eltern ihre Zustimmung geben, für die Zeit in der Kita erstellt und den Eltern nach der Kita-Zeit übergeben.
Die Gestaltung der Übergänge zur Schule und die vielfältige Zusammenarbeit mit anderen Betreuungseinrichtungen und sozialpädagogischen Diensten sind uns sehr wichtig. Als Träger, der keiner Religion verbunden ist, setzt sich die AWO in ihren Kitas seit langem für ein solidarisches Zusammenleben verschiedenster Kulturen und Nationen ein. Wir haben Fachkräfte für interkulturelle Kompetenz ausgebildet und leben in den Einrichtungen Vielfalt und Toleranz.
Kitas an Ihrem Wohnort finden Sie unten:
Der Ausbau der Kindertagesbetreuung für Kinder in den ersten drei Lebensjahren hat zu einem Anstieg der Betreuungsverhältnisse in der Kindertagespflege geführt. Die Kindertagespflege ist durch das Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG) und das Kinderbildungsgesetz (Kibiz) zu einem gleichrangigen Angebot geworden. Sie entspricht in ihrem Förderauftrag dem der Kindertageseinrichtungen. Dieser beinhaltet die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern sowie die Unterstützung von Familien, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Die Aufwertung der Kindertagespflege stellt eine große Herausforderung und Entwicklungsaufgabe für alle Beteiligten dar.
Die Kindertagespflege ist in vielen unserer Gliederungen ein wichtiges Arbeitsfeld geworden. Neben der Qualifizierung und Begleitung der Tagespflegepersonen steht die Vermittlung im Vordergrund. Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab 1 Jahr hat zu einem Anstieg geführt: Die Kindertagespflege in angemieteten Räumen und der Zusammenschluss von Tagespflegepersonen zu Großtagespflegestellen gewinnen regional an Bedeutung.
Das Fachreferat bietet den Koordinatorinnen und Koordinatoren aus dem Bereich Kindertagespflege die Möglichkeit zum regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Informationen über neue Regelungen, Gesetze und fachliche Entwicklungen werden weitergegeben, bewertet und diskutiert.
Mit dem in Kraft treten der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist Deutschland 2009 die Verpflichtung eingegangen, das Bildungssystem „inklusiv“ zu gestalten. Allen Kindern soll soziale Teilhabe und Chancengleichheit ermöglicht werden. Ein inklusiver Ansatz geht dabei über die Integration von Kinder mit Behinderungen hinaus und geht davon aus, dass alle Kinder - unabhängig von ihren individuellen Stärken und Schwächen - ein Recht darauf haben, gemeinsam zu leben und voneinander zu lernen.
In einer demokratischen Gesellschaft ist das gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe. Die Kindertageseinrichtungen unserer Träger übernehmen eine wichtige Rolle auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft. Die besondere Chance liegt darin, dass die Kinder noch unvoreingenommen aufeinander zugehen. Die Anzahl der Kinder mit besonderem Förderbedarf nimmt stetig zu. Von unseren ca. 290 Einrichtungen arbeiten 70 % als integrative Kitas. Es werden über 600 Kinder mit Behinderungen und Förderbedarfen betreut und gefördert.
Der Bezirksverband bietet zu aktuellen Themen Arbeitskreise und Fortbildungen an. In den regelmäßigen Bezirksarbeitsgemeinschaften für Fachkräfte greift unser Fachreferat aktuelle Fragestellungen aus dem Arbeitsfeld auf. Es werden Unterstützungsangebote gemacht, über die gesetzlichen Veränderungen informiert und gemeinsame Vorgehensweisen abgesprochen. Darüber hinaus werden die Fachkräfte und Teams der Einrichtungen vor Ort beraten.
Das Land NRW fördert etwa ein Drittel aller Kindertageseinrichtungen mit einem zusätzlichen Betrag, um weitere Aufgaben für die Unterstützung von Familien zu übernehmen - auch für solche, die keine Kinder in der Kita haben. Vermittlungs- und Beratungsleistungen werden in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie Familienberatungsstellen, Frühförderstellen und Jugendamt übernommen. Im Fokus steht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bei Bedarf werden Tagespflegepersonen vermittelt oder so genannte Randzeitenbetreuung angeboten. Familienzentren in sozial benachteiligte Stadtteile werden besonders gefördert.
Die Auswahl der Familienzentren erfolgt durch die Kommunen in enger Abstimmung mit den Trägern der Kitas.
Die Entwicklung der Sprache ist eine zentrale Entwicklungsaufgabe der Kindertageseinrichtungen. Das Konzept nennt sich alltagsintegrierte Sprachbildung, d.h. die Kinder erfahren im Alltagshandeln gezielte und besondere Unterstützung. Wenn Kinder die deutsche Sprache nicht oder nicht altersentsprechend beherrschen, werden zusätzliche Förderangebote durchgeführt. Logopädie kann einbezogen werden. Besonderen Schwerpunkt legt die AWO auf die mehrsprachige Erziehung oder die Unterstützung der Herkunftssprachen. Es gibt bei uns auch bilinguale Kitas, in denen eine weitere Sprache gesprochen wird und die durch Muttersprachler (Native Speaker) vermittelt wird.
Die alltagsintegrierte Sprachbildung wird in allen AWO Kitas im Bezirk Westliches Westfalen angewendet. Die Beobachtung der sprachlichen Kompetenzen erfolgt mit dem Beobachtungsbogen BaSiK. Darauf baut die Förderung auf. Alle Fachkräfte werden entsprechend fortgebildet.
Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas – weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ unterstützt mit zusätzlichem Personal Einrichtungen in Stadtteilen, die besonders viele Kinder mit sprachlichem Unterstützungsbedarf haben. Das Programm läuft bis 2020.
Alle Kindertageseinrichtungen der AWO im Bezirksverband Westliches Westfalen haben eine Konzeption erarbeitet, die die Bedingungen und Schwerpunkte vor Ort mit einbezieht. Diese kann in den Kitas eingesehen werden. Die Konzeption wird in einem ständigen Prozess von Fachkräften und Eltern weiterentwickelt.
Die trägerbezogenen Leitlinien und Konzepte sind in Qualitätsprozessen erarbeitet und in Handbüchern entsprechend verbindlich geregelt. Die meisten Unterbezirke arbeiten nach zertifizierten Normen wie Din EN ISO 2001 in Verbindung mit AWO Normen.
Das Leitbild der AWO orientiert sich an einem humanistischen Menschenbild, das den Menschen mit seinen individuellen Fähigkeiten in den Mittelpunkt rückt. Das sozialethische Fundament und der sozialpolitische Hintergrund der AWO sind die Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität, die in der Tradition der Arbeiterbewegung verankert sind. Die AWO ist ein traditioneller Träger der Wohlfahrtspflege und fühlt sich verpflichtet, eine fortschrittliche und fachlich hochwertige Arbeit zu gewährleisten.