Migration stellt oftmals auch die aufnehmende Gesellschaft vor große Herausforderungen. Zur Unterstützung des Integrationsprozesses und zur Vermeidung von Diskriminierung etc. bietet die AWO verschiedene Angebote und Netzwerke.
Landesprogramm „Integrationsagenturen“
Das landesgeförderte Programm „Integrationsagenturen“ wird im Bezirk erfolgreich umgesetzt. An verschiedenen Standorten werden von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Projekte entwickelt und bürgerschaftliches Engagement mit und für Migranten aufgebaut. Die Integrationsagenturen unterstützen Einrichtungen dabei:
- die Zugewanderten rechtzeitig zu erreichen und angemessen zu versorgen,
- das vorhandene bürgerschaftliche Engagement im Bereich der Integration weiter zu qualifizieren und ausbauen,
- dort zu helfen, wo es im Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu Problemen kommt,
- die Eigeninitiative von Migrantenselbstorganisationen in Stadtteilen mit sozialen Problemlagen zu fördern.
Zudem werden die interkulturelle Öffnung von Diensten und Einrichtungen unterstützt sowie ein aktiver und wertvoller Beitrag zur Antidiskriminierungsarbeit geleistet.
KOMM-AN NRW / spezifische Maßnahmen der Integrationsagenturen
Zusätzlich werden im Rahmen des Programms zahlreiche auf spezielle Bedarfe ausgerichtete Angebote eingerichtet und durchgeführt. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation erweist sich das Programm als besonders effektiv, um schnell und spontan reagieren zu können. In den Haushaltsjahren 2016 und 2017 wird die Möglichkeit für derartige spezielle Angebote durch die neu an die Integrationsagenturen angedockten Projektmittel „KOMM-AN NRW“ erweitert.
Landesprogramm „Interkulturelle Zentren und niedrigschwellige Integrationsvorhaben“
Der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen ist Träger von insgesamt 10 Interkulturellen Zentren. Sie stellen Orte der Begegnung dar und fördern gemeinsame Aktivitäten von „Einheimischen“ und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Sozialraum. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der integrationspolitischen Infrastruktur. Dabei legen wir großen Wert auf tägliche Öffnungszeiten, gute Erreichbarkeit und Verkehrsanbindung, ausreichende räumliche Ausstattung und interkulturell geschultes Personal.
Die Interkulturellen Zentren dienen auch als Durchführungsort der niedrigschwelligen Integrationsvorhaben. Unter dem Begriff niedrigschwellige Integrationsvorhaben finden sich zahlreiche Angebote zur Förderung der Kommunikations- und Sprachkompetenz sowie der Erziehungskompetenz. Neben Orientierungskursen zum Schul- und Ausbildungssystem gibt es Kurse zur Förderung der Erziehungskompetenz sowie Angebote zum Themenbereich Gesundheit und Prävention. Für Kinder werden Spiel- und Kreativangebote angeboten. Jugendliche können an Deeskalationstrainings, Theaterworkshops und Integrationsfreizeiten teilnehmen.
Frauenkurse (Niederschwellige Kurse zur Integration ausländischer Frauen)
Gefördert aus Mitteln des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge führen wir niederschwellige Kurse zur Integration ausländischer Frauen durch.
Diese Kurse richten sich sowohl an neu zugewanderte als auch an bereits länger in Deutschland lebende Frauen. Sie orientieren sich an der Lebenswelt der Migrantinnen und berücksichtigen deren individuelle Bedürfnisse. Die Frauen werden dazu ermutigt, ihre Lebenssituation zu reflektieren und realistische Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Innerhalb der Frauenkurse wird großer Wert darauf gelegt, Frauen an Deutsch als Zweitsprache heranzuführen und ihr Interesse am Erwerb der Sprache zu fördern. Durch den geringen Zeitaufwand und die wohnortnahen Angebote lässt sich der Besuch der Kurse auch für Mütter kleiner Kinder realisieren.