Die Fachtagung (26. - 29.03.2012) öffnete den Blick über den "Tellerrand" für eine europäische Betrachtung des Themas und soll zum Nachahmen motivieren.
„In Kindergärten der AWO im Bezirk Westliches Westfalen arbeiten zurzeit ausgesprochen wenige männliche Erzieher. Dies ist allerdings kein AWO-Phänomen. Auch andere Träger, ob kommunale oder die der Freien Wohlfahrtspflege, können nur wenige Männer in ihren Einrichtungen vorzeigen", stellte der Bezirksvorsitzende Bodo Champignon in seinem Grußworten fest und fragte folgerichtig „Warum ist dies so und wie kann man erreichen, dass es zukünftig vielleicht mehr sein könnten?"
Im Folgenden gab es einen repräsentativen Überblick durch europäische Referenten über die Situation in europäischen Nachbarländern (u. a. Deutschland, Norwegen, Belgien, Italien, Polen, Schweiz, Russland, Ungarn, Tschechien und Türkei).
Es wurden Informationen ausgetauscht sowie Vergleiche bzw. Modelle diskutiert. Dabei sollte evaluiert werden, welche Maßnahmen bereits in den europäischen Nachbarländern ergriffen worden sind, um mehr Männer für die Elementarerziehung zu gewinnen und welche Auswirkungen diese Kampagnen hatten und haben.
„Herausfordernd ist wieder der Spannungsbogen zwischen theoretischer Beschäftigung und praktischer Anwendung sein. So werden wir nicht nur internationale Vorträge im Rahmen der Fachtagung hören, sondern an den Abenden sicherlich auch noch vertiefende Gespräche über das Gehörte und Angestoßene führen. Besonders spannend dürften dann auch die Besuche in 4 norwegischen Kindergärten in Oslo werden. Hier werden wir einen Eindruck von dem erhalten, wie Norwegen sich der Thematik angenommen hat", so EAFE-Geschäftsführer Norbert Dyhringer.
Ungewöhnlich waren deshalb die Tagungsorte der Veranstaltung. Die Tagung selber fand auf der Fähre von Kiel nach Oslo und von Oslo nach Kiel statt. Sie bildete den Rahmen für Hospitationen in Einrichtungen (Kindergärten und Ministerium) der norwegischen Hauptstadt Oslo, die dazwischen organisiert waren.
Das gesamte Projekt wurde zum größten Teil vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Europäischen Sozialfonds, dem zentralen arbeitsmarktpolitischen Förderinstrument der Europäischen Union, gefördert.