Heute startet die bundesweite Aktionswoche Schuldnerberatung. Die AWO NRW beteiligt sich mit ihren 19 Beratungsstellen und setzt ein deutliches Zeichen gegen die katastrophale Situation auf dem Wohnungsmarkt. „Wer Schulden hat, hat es auf dem Wohnungsmarkt besonders schwer. Die Chancen eine passende Wohnung zu finden, stehen auch dann noch schlecht, wenn die Betroffenen ihre Entschuldung bereits geregelt haben“, sagt Xenja Winziger, AWO-Fachberaterin für den Bereich Schuldnerberatung.
Jedes Jahr suchen rund 8.800 Personen die Beratungsstellen der AWO in NRW auf. Dabei hat sich gezeigt, dass das Thema bezahlbarer Wohnraum immer brisanter wird. Wer in finanzielle Schieflage gerät, dem droht oftmals der Verlust der Wohnung, weil Mieten oder die Nebenkosten wie Strom nicht mehr bezahlt werden können. „Die Praxis zeigt uns, dass viele zunächst ihre Privatkredite abwickeln und am Monatsende kein Geld mehr für die Miete übrige haben.“ Vor allem Familien mit Kindern geraten dann schnell unter Druck, eine andere, günstigere Wohnung finden zu müssen. „Vielerorts ist der Wohnungsmarkt aber zu angespannt.“
Steigende Mieten oder gestiegene Nebenkosten treffen die Haushaltseinkommen hart. Gerade diese hohen Ausgaben belasten das Portemonnaie der Menschen und führen nicht selten zu einer Ver- oder Überschuldung. „In den vergangenen Jahren sind die ortsüblichen Vergleichsmieten mehr als doppelt so schnell wie die Verbraucherpreise gestiegen.“
„Es ist wichtig, den sozialen und preisgünstigen Wohnungsneubau deutlich auszuweiten“, fordert die AWO-Fachberaterin abschließend. Zudem müssten Familien vor Zwangsräumungen geschützt werden.