AWO erhält rund 3.500 kreative Beiträge und leitet Forderungen an Ministerin Paul weiter

18.07.2022

Im Rahmen der Kampagne „NRW gerechter machen!“ zur Landtagswahl 2022 führte die Landesarbeitsgemeinschaft der AWO in NRW eine Mitmach-Aktion durch. An der Postkartenaktion „Gleich ist nicht gerecht. Mehr Chancengerechtigkeit in der Kita!“ beteiligten sich Mitarbeiter*innen, Eltern, Kinder und Interessierte. Dabei konnten fünf zentrale Forderungen unterstützt und mit persönlichen Statements in Bild- und Textform ergänzt werden. Die Aktion brachte viele kreative Beiträge hervor. Das Ergebnis wird nun an die neue Landeregierung in Person der zuständigen Ministerin Josefine Paul weitergegeben.

Hintergrund dieser Aktion ist die Überzeugung der AWO, dass gleiche Vorgaben für alle Kitas nicht gerechte Bedingungen für alle Kinder bedeuten. „Die frühen Jahre in der Bildung eines Menschen sind von elementarer Bedeutung für seine weitere Entwicklung. Für die AWO ist es eine zentrale Frage von Gerechtigkeit, dass jedes Kind sein Recht wahrnehmen kann, sich eigenständig, sicher und frei zu entwickeln und dafür förderliche Rahmenbedingungen vorzufinden“, so Michael Mommer, Geschäftsführer der AWO NRW.

Für Kindertagesstätten gelten in Nordrhein-Westfalen im Wesentlichen die gleichen Vorgaben. Die Träger haben ein enges Korsett aus Regelungen, in dem sie sich bewegen dürfen. Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) erlaubt wenig Flexibilisierung. Egal, ob eine Kita auf dem Land oder im Ballungsgebiet betrieben wird und unabhängig von der Sozialstruktur vor Ort, sind die Rahmenvorgaben etwa für Gruppensettings und Fachkraftquoten identisch.
Die AWO NRW vertritt die Überzeugung, dass es einer bedarfsgerechten Ausstattung mit Handlungsspielräumen bedarf. Die gegenwärtigen Strukturen lassen Innovationsfähigkeit vermissen. Vonseiten des Landes sollten Innovationsprozesse proaktiv unterstützt werden  – stets mit dem Ziel, den Kindern bestmögliche Bedingungen für eine ganzheitliche Entwicklung zu bieten.

Ebenso wichtig sind gute Bedingungen für die Mitarbeitenden. Der stetig anwachsende Fachkräftemangel ist allseits bekannt. Er führt zu unzufriedenen Mitarbeitenden und geht zu Lasten der Kinder. Die Zahl der administrativen Aufgaben für Fachkräfte steigt seit Jahren. Hier müsse es einen konsequenten Abbau von Bürokratie geben, damit Fachkräfte sich ihren pädagogischen Kernaufgaben widmen können, so die AWO.

Rund 3500 kreative und aussagekräftige Beiträge haben die AWO bisher digital und postalisch erreicht. Am häufigsten unterstützt wurden die Forderungen nach mehr Flexibilität bei Personalvorgaben und Gruppengrößen in der Kita und nach weniger Bürokratie und mehr Zeit für Kinder. Ein großes Dankeschön geht an die vielen Menschen, die sich beteiligt haben. Das zeigt auch den Veränderungsbedarf, der von allen Beteiligten gesehen wird. In vielen Kitas wurde das Thema auch im pädagogischen Alltag aufgegriffen und mit den Kindern gemeinsam bearbeitet. Ein Ausschnitt aus den vielen ganz individuell gestalteten Beiträgen von Erwachsenen und Kindern ist in der Galerie auf der Aktionswebsite zu finden unter https://www.awo-kitas-owl.de/nrw-gerechter-machen.html.

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