AWO-Talk zu den Pandemiekosten – Millionäre überraschen mit Stellungnahme

03.09.2021

„Hand aufs Herz“ hieß es gestern Abend in der Bezirksgeschäftsstelle. Beim zweiten Talk, der der Bezirksverband im Vorfeld der Bundestagswahlen live gestreamt hat, prallten unterschiedliche politische Positionen aufeinander. Alle im Bundestag vertretenen Parteien (außer der AFD, die nicht eingeladen war) hatten ihre Kandidat*innen geschickt, um nach der Talk-Runde ein Statement abzugeben. Die Fragen, die im Raum standen: Wer soll das eigentlich bezahlen? Wie lassen sich die finanziellen Folgen der Pandemie gerecht und sozialverträglich auffangen?

Nach einem Impulsvortrag von Yannick Schwarz vom Netzwerk Steuergerechtigkeit wurden zunächst unterschiedliche Perspektiven debattiert. Der Dortmunder Journalist Alex Völkel moderierte die Runde, in der Magdalena Heinevetter der jungen Generation eine Stimme gab, Frank Czwikla für den AWO Unterbezirk Dortmund sprach und Markus Röser, wohnungspolitischer Sprecher des örtlichen Mietervereins, die missliche Lage der explodierenden Wohnkosten beschrieb.

Neben Verteilungsfragen wie der Einführung einer Vermögenssteuer wurde die Klimakrise angesprochen. Zu Wort kam auch die Millionärs-Initiative „Tax me now“, die sich mit einem aufgezeichneten Statement in den Talk einbrachte: Der Zusammenschluss aus 36 reichen Menschen setzt sich dafür ein, im Sinne des Gemeinwohls stärker zur Kassen gebeten zu werden: Steuerschlupflöcher schließen, progressive Steuersätze bei der Kapitalertragssteuer, höhere Abgaben auf Vermögen und Stärkung der Steuerbehörden – um nur einige Kernforderungen des Bündnisses zu nennen, das mit einer Online-Petition europaweit für Aufsehen gesorgt hat.

Die Diskussion lieferte den Kandidat*innen im Publikum viele Stichpunkte. Diese griff auch Martin Khays auf, der die Debatte satirisch beleuchtet, bevor die Politik ans Mikro trat. Sabine Poschmann (SPD), Frieder Löhrer (FDP), Sonja Lemke (Linke), Markus Kurth, MdB (Grüne), Michael Depenbrock (CDU) griffen unterschiedliche Aspekte auf, argumentierten kontrovers, um sich in einem Punkt einig zu sein: Die Veranstaltung hatte ihnen viele wichtige und interessante Impulse vermittelt.

Sendung verpasst? Kein Problem. Die komplette Veranstaltung können Sie sich auch unter „Pandemiekosten - Wer zahlt?“ - Hand aufs Herz! – Das AWO Gespräch zur Bundestagswahl – auf YouTube ansehen: https://youtu.be/OtiVLCEW9lM

Die nächste Folge von „Hand aufs Herz“ gibt es am 9.9. um 17 Uhr wieder auf YouTube. Diesmal in Koproduktion mit dem Unterbezirk Hagen/Märkischer Kreis. Das Thema: „Verlorene Jugend durch Corona?“ https://youtu.be/IM5CQnp3IYQ

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