Eine Million Unterschriften für ein soziales Europa

03.02.2006

In Wien startete am 02. und 03. Februar 2006 eine Kampagne europäischer Wohlfahrtsorganisationen. Die 36 Sozialorganisationen, die sich im europäischen Netzwerk SOLIDAR zusammen geschlossen haben, wollen in den kommenden zwei Jahren eine Million Europäer ansprechen, sich mit ihrer Unterschrift für ein soziales Europa einzusetzen. "Wenn die politische Krise um eine gemeinsame Verfassung der Europäischen Union überwunden werden soll, dann dürfen wir das nicht allein der Suche nach politisch ausgefeilten Kompromissen überlassen. Die Bürger und Bürgerinnen der Staatengemeinschaft müssen sich selbst zu Wort melden, denn die Europäer sind keineswegs europamüde", sagte der AWO-Bundesvorsitzende Wilhelm Schmidt am 03. Februar 2006 zum Auftakt einer Konferenz in Wien.

Logo: SOS-Europe

"SOS - Europe" (Save Our Social Europe) heißt die Zweijahreskampagne, die auf der SOLIDAR - Konferenz in der österreichischen Hauptstadt gestartet wurde. Mit der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs seit dem 1.1.2006 hat die österreichische Volkshilfe den Auftakt übernommen.

Entsprechend der weiteren halbjährlichen Folge der Ratspräsidentschaften (Finnland, Deutschland, Portugal) bis Ende 2007 wollen sich die Sozialorganisationen aus den genannten Ländern im Rahmen der Kampagne für die Realisierung der sogenannten Lissabon-Strategie einsetzen. Mit dabei ist die AWO.

Ziel der Lissabon Strategie (Frühjahrstagung des Europäischen Rates im März 2000 in Lissabon) ist es, die Union bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen - einem Wirtschaftsraum, der fähig ist, ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zusammenhalt zu erzielen.

"Wir stellen jedoch heute kritisch fest, dass die politische Konzentration auf Wachstum und Beschäftigung ausgerichtet ist, während der dritte Pfeiler der Lissabon Strategie, der soziale Zusammenhalt, an den Rand zu geraten droht", sagte Schmidt. Die soziale Balance zwischen Markt und sozialer Sicherheit sei aber das Ergebnis aus der gemeinsamen europäischen Geschichte.

Die Initiative "SOS Europe" wirbt für die Stärkung des sozialen Zusammenhalts, die ein wichtiger Produktivfaktor ist, sie wirbt bei den politischen Entscheidungsträgern auf nationaler wie europäischer Ebene für ein Europäisches Sozialmodell und sie möchte Bewusstseinsbildung leisten bei den Europäern.

Für den AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e.V. nahmen der Vorsitzende Bodo Champignon und Geschäftsführer Wolfgang Altenbernd an der Konferenz in Wien teil. „Europäische Gesetze und Verordnungen beeinflussen in immer stärkerem Ausmaß die Rahmenbedingungen wohlfahrtspflegerischer Aktivitäten auch in Deutschland“, stellt Bodo Champignon fest. „Deshalb ist es unabdingbar“, so sind sich Champignon und Altenbernd einig, „dass sich Wohlfahrtsverbände wie die AWO für ein soziales Europa engagieren.“

"Mit klaren politischen Aussagen, mit europapolitischen Veranstaltungen, mit Aktionsmaterialien und einer Unterschriftenaktion wollen wir Ja sagen zu einem Europa, das ökonomisch stark ist und den Menschen in Europa soziale Sicherheit gibt, so wie es in Lissabon verabredet wurde", sind sich Bodo Champignon und Wolfgang Altenbernd mit dem AWO-Bundesvorsitzendem Wilhelm Schmidt einig.

Auf der „Volkshilfe/Solidar–Kundgebung“ in Wien: AWO Bundesvorsitzender Wilhelm Schmidt mit seinen Stellvertretern Iris Spranger MdA, Bodo Champignon und Rudi Frick.

Mehr Informationen zur Kampagne und der Unterschriftenaktion bei:

Jörg Richard
0231 – 5483186
richard@awo-ww.de

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www.soseurope.org

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