Freie Wohlfahrtspflege NRW startet dreijähriges Projekt „Arbeitslosenreport NRW“

31.10.2013

Die Bundesagentur für Arbeit und das Land NRW berichten regelmäßig über die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Dabei kommen in der Berichterstattung systematisch einige im Hinblick auf Armutsbekämpfung und Teilhabesicherung relevante Punkte völlig zu kurz, etwa die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit, das Phänomen der sogenannten „working poor“, das Thema Unterbeschäftigung oder die Situation der besonders arbeitsmarktfernen Personengruppen.

Die Wohlfahrtsverbände in NRW haben immer wieder darauf hingewiesen, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren an den genannten Personengruppen weitgehend vorbeigegangen ist. Faktisch stehen wir heute vor der Situation, dass allen „Jubelmeldungen“ der offiziellen Arbeitsmarktstatistik zum Trotz in NRW mehr als 320.000 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos sind und immer mehr Menschen dauerhaft in prekären, nicht Existenz sichernden Arbeitsverhältnissen verharren. Aufgrund der einseitigen Darstellung werden diese Fakten allerdings nur selten öffentlich wahrgenommen.

Gerade für die Forderung der Freien Wohlfahrtspflege nach einem dauerhaft öffentlich geförderten Arbeitsmarkt und einer ausreichenden Existenzsicherung für besonders benachteiligte Personen ist eine verstärkte öffentliche Problematisierung der Fakten und eine Interpretation der entsprechenden Daten bedeutsam. Hier will die Freie Wohlfahrtspflege NRW (LAG) mit einem neuen Berichtsmedium ansetzen:

  1. Der künftig vierteljährlich erscheinende „Arbeitslosenreport NRW“ soll das Ausmaß von Langzeitarbeitslosigkeit und prekärer Beschäftigung als eine wesentliche Ursache von Armut thematisieren und in den öffentlichen Fokus rücken.
  2. Der Arbeitslosenreport NRW wird in Kooperation mit dem Arbeitsmarktforscher Prof. Dr. Stefan Sell und seinem Institut für Bildungs- und Sozialpolitik der Hochschule Koblenz am Rheinahr-Campus Remagen (Ibus) erstellt und quartalsweise in Form eines Flyers veröffentlicht.
  3. Jede Ausgabe wird sich einem Schwerpunktthema widmen, dazu werden statistische Daten der Bundesagentur für Arbeit knapp analysiert, grafisch veranschaulicht und kurz bewertet.
  4. Zentrale Kennzahlen zu Unterbeschäftigung, Langzeitarbeitslosigkeit und Hilfequoten werden mit jeder Ausgabe konstant fortgeschrieben, um langfristige Entwicklungen sichtbar zu machen.
  5. Darüber hinaus wird es zu jeder Ausgabe ein passendes Datenblatt mit örtlichen Zahlen geben. Auf dieser Basis können die örtlichen Arbeitsgemeinschaften der Freien Wohlfahrtspflege, einen eigenen örtlichen / regionalen Arbeitslosenreport erstellen und / oder örtliche Öffentlichkeitsarbeit initiieren.

Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt.

Jede Ausgabe des Arbeitslosenreports NRW, der Flyer und das Datenblatt, wird zusammen mit einer einordnenden Pressemitteilung durch die LAG-Pressestelle an die landesweiten Medien verschickt. Auf der Internet-Seite der Freien Wohlfahrtspflege NRW stehen alle Materialien jeweils ab dem Erscheinungstag unter www.arbeitslosenreport-nrw.de zum Herunterladen bereit.

Die erste Ausgabe des Arbeitslosenreports NRW wird zum Auftakt im Rahmen einer Landespressekonferenz in Düsseldorf am 20.11.2013 veröffentlicht.

Zentrale Ansprechpartnerin für den Arbeitslosenreport NRW ist die LAG-Pressestelle (Susanne Meimberg): E-Mail: presse@freiewohlfahrtspflege-nrw.de, Tel: 0202-2822-438.

weitere Informationen:
Norbert Dyhringer
Abteilungsleiter Soziales
Kronenstr. 63-69
44139 Dortmund
Tel.: 0231/5483-245
norbert.dyhringer@awo-ww.de

Weitere Nachrichten

Meldung vom 01.07.2024
Unser Wohnheim für Menschen mit Behinderung in Gevelsberg wurde am vergangenen Wochenende von Unbekannten mit Eiern beworfen. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich unsicher. weiterlesen
Meldung vom 01.07.2024
Mobilmachung? Musterung? Make love – make war? Das Soldatsein ist wieder angesagt. weiterlesen
Meldung vom 26.06.2024
Studierende der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) haben unser Fritz-Krüger-Seniorenzentrum in Münster besucht. weiterlesen
Meldung vom 24.06.2024
AWO Westliches Westfalen nimmt mit dem Workshop Leadership und Generationsmodelle die Vielfalt der Generationen in den Fokus weiterlesen
Meldung vom 18.06.2024
30 Fachkräfte aus der Jugendsozialarbeit der AWO Westliches Westfalen trafen sich im Eugen-Krautscheid-Haus in Dortmund zum Workshop „Jugendsozialarbeit der Zukunft“. weiterlesen
Meldung vom 18.06.2024
2. Verbandstag: AWO-Visionär*innen diskutieren neue Wege im Mitgliederverband weiterlesen
Meldung vom 17.06.2024
Weitere Demonstration der Caritas und der Freien Wohlfahrtsverbände verdeutlicht aktuellen Eskalationsstatus im Sozialwesen. weiterlesen
Meldung vom 05.06.2024
Finanzielle Allgemeinbildung von klein auf fordert die AWO NRW. „In einer auf Konsum ausgerichteten Welt muss der Umgang mit Geld, Handy und Internet gelernt werden“, sagt Franziska Matschke von der Schuldnerhilfe Köln. So könne unter anderem dem Verschuldungsrisiko, das von „Buy Now, Pay Later“-Angeboten ausgeht, begegnet werden. weiterlesen
Meldung vom 03.06.2024
Ein letztes Mal bietet der AWO Bezirk Westliches Westfalen die Weiterbildung zur Praxisanleitung in der Pflege im bewährten Umfang an. Der Kurs, der am 01.07.2024 startet, umfasst 300 Unterrichtseinheiten an insgesamt 38 Tagen. weiterlesen
Meldung vom 03.06.2024
Gesundheit von pflegenden Angehörigen ist die Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft weiterlesen