Im Rahmen der bundesweiten Ausschreibung des Wettbewerbs Robert Jungk Preis 2007 wurden am 9.10.07 im Ständehaus zu Düsseldorf aus einer engeren Auswahl von 180 „Zukunftsprojekten“ 30 Projektträger geehrt und ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise der sozialen Verantwortung, dem Bürgerengagement und neuem unternehmerischen Denken widmen.
Das Projekt Demenz & Migration wurde insbesondere deshalb ausgewählt und ausgezeichnet, weil es die zukünftig immer wichtiger werdenden Aspekte „Alter“, „Demenz“ und „Migration“ gemeinsam betrachtet, damit ein bundesweiten einzigartigen Ansatz verfolgt und ein bisher weitgehend vernachlässigtes Zukunftsthema aufgreift.
Demenziell erkrankten Migrantinnen und Migranten stehen bisher keinerlei interkulturell angepasste Versorgungs- und Unterstützungsangebote zur Verfügung;
die erkrankten Menschen und die sie pflegenden Angehörigen sind weitgehend allein gelassen.
Die Wettbewerbs-Jury bewertet dieses Projekt als wegweisend für die Unterstützung benachteiligter Gruppen und als einzigartig in seiner Ausrichtung und Dimension.
Herausgestellt und gelobt wurde auch die beispielhafte Erstellung von ersten „Produkten“, die sich mit den Besonderheiten demenzieller Erkrankungen in Bezug auf die Gruppe von Migranten beschäftigen, Angehörige und Familien informieren und Anregungen geben, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.
Informations-, Aufklärungs- und Beschäftigungsmaterial wurde von diesem Projekt erstmalig in türkischer, serbo-kroatischer, polnischer und russischer Sprache vorgestellt.
In der Laudatio der Jury wurde noch besonders der Anspruch des Projekts hervorgehoben, sowohl den betroffenen Menschen vor Ort durch die verdienstvolle Arbeit der Anlauf-, Clearing- und Vermittlungsstelle in Gelsenkirchen konkrete Unterstützensleistungen anzubieten als auch, die Akteure des Gesundheitswesens und die Gesellschaft insgesamt frühzeitig aber auch rechtzeitig für demenzielle Erkrankungen von Migranten zu sensibilisieren.
Außerdem wurde die internationale Zusammenarbeit mit dem türkischen Gesundheitsministerium und der Alzheimer-Gesellschaft Ankara besonders positiv erwähnt.
Das Projekt wurde seit Februar 2004 für 30 Monate lang von der Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Sonderprogramms Demenz gefördert.
Zurzeit wird die Arbeit mit einer finanziellen Unterstützung von Seiten des Ministeriums für Generationen, Frauen, Familie und Integration weitergeführt.
Kontakt:
Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen e.V.
Abt. Soziales
Tel: 0231 5483-255
Email: soziales@awo-ww.de
oder
Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Gelsenkirchen-Bottrop
Frau Bedia Torun
Tel: 0209 60483-20
Email: IMZ-torun@gmx.de