SOS im Mittelmeer: Kapitän Klaus Vogel erzählt vom Einsatz für Geflüchtete

22.11.2016

Über 8000 Menschen haben Klaus Vogel und sein Team schon auf dem Mittelmeer aus Seenot gerettet. Gestern war der Kapitän und Mitbegründer der Hilfsorganisation SOS Méditerranée zu Gast im AWO Bezirksverband in Dortmund. Dort berichtete er vor rund 60 Gästen über seine Einsätze und freute sich anschließend über eine Spende des Bezirksverbandes in Höhe von 7000 Euro. Finanziell unterstützt wird seine Hilfsorganisation auch von AWO International.

Sein Einsatz auf dem Mittelmeer finanziert sich komplett durch Spendengelder. Das Schiff, die „Aquarius", ein 80 Meter langes Fischereischutzboot, kreuzt seit Februar zwischen Italien und Libyen, um Menschen zu retten. „Wir arbeiten eng mit der Küstenwache zusammen und koordinieren gemeinsam unsere Rettungseinsätze", so Vogel. Die Boote, die ihnen gemeldet werden, sind meistens in einem erbärmlichen Zustand. „Oft werden die Menschen von den Schleusern gezwungen, an Bord zu gehen", so Vogel. Die Boote sind billig und lebensgefährlich - das Material hält nur wenige Tage. Rettungswesten gibt es nicht; viel zu viele Menschen drängen sich auf den Booten. „Manche Flüchtlinge müssen tagelang in kleinen Zwischenräumen unter den Sitzen ausharren. Viele sterben dort, weil sie keine Luft mehr bekommen." Allein 2015 sind mehr als 3.700 Menschen auf der Flucht übers Mittelmeer gestorben.

Den Entschluss, zu helfen, fasste Vogel Ende 2014, als die italienische Regierung bekannt gab, die Seenotrettung auf dem Mittelmeer zu stoppen. Der gebürtige Hamburger, der mit 19 Jahren das erste Mal in See gestochen ist, reiste nach Lampedusa, um sich dort einen Eindruck zu machen. Wenige Monate später gründete er mit anderen Engagierten die Hilfsorganisation „SOS Méditerranée" und charterte die Aquarius - komplett finanziert mit Spendengeldern. 11.000 Euro kostet der Einsatz täglich. An Bord befinden sich neben einem Such- und Rettungsteam auch Mediziner von „Ärzte ohne Grenzen". Wer den Einsatz von Kapitän Klaus Vogel und seinem Team unterstützen möchte findet weitere Informationen unter www.sosmediterranee.org.

Der Bezirksverband und AWO International beteiligten sich mit dem Themenabend „SOS im Mittelmeer" an der „Woche des Respekts" vom 14. bis 18. November, zu dem die Landesregierung aufgerufen hat. Ziel ist es, klare Zeichen gegen Hass und Gewalt und für ein friedliches Zusammenleben und mehr Wertschätzung im Umgang miteinander zu setzen.

Von links: Brigitta Heeman (Mitglied im Bezirksvorstand), Jörg Richard (Abteilungsleiter Verbandspolitik/Kommunikation),
Rudi Frick (Vorsitzender AWO International), Ute Wedemeier (Stellvertretende Vorsitzende AWO International) und Klaus Vogel.

 

 

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