Wilhelm-Kauermann-Seniorenzentrum der AWO in Castrop-Rauxel feiert sein 25 jähriges Bestehen

28.07.2007

Im Rahmen eines großen Sommerfestes feierte das AWO Seniorenzentrum in Castrop-Rauxel am 27. Juli 2007 sein 25jähriges Bestehen. Zahlreiche Gäste waren auf Einladung des Bezirksvorsitzenden Bodo Champignon und des Bezirksgeschäftsführers Wolfgang Altenbernd erschienen. Unter ihnen als Ehrengäste die stellvertretende Bürgermeisterin Frau Eva Steininger-Bludau, die die Grüße und Glückwünsche der Stadt Castrop-Rauxel überbrachte sowie Landrat Jochen Welt.

Etwa 120 alte Menschen wohnten in dem ehemals städtischen Altenheim, das 1978 in den Besitz der Arbeiterwohlfahrt überging. Nach einer vierjährigen Umbauphase, wurde das AWO Seniorenzentrum dann nach Abschluss des letzten Bauabschnitts 1982 in Betrieb genommen.

In den darauffolgenden Jahren erfolgte ein umfangreicher Umbau und Neubau. Am Ende stand eine Einrichtung, die 160 alten Menschen ein neues Zuhause bot, davon 72 Plätze in der sogenannten Pflegeabteilung.
Die damaligen Appartements bestanden aus einem Wohnraum, einem Schlafzimmer, einer Diele mit Kochgelegenheit und einem Bad. Freundliche Gemeinschaftsräume und eine Cafeteria luden zum gemütlichen Plausch ein. In der Therapie-Abteilung gab es außer medizinischen Bädern, Räume für Beschäftigungstherapie sowie einen Kosmetik-, Fußpflege- und Friseursalon.

Mittlerweile verfügt die Einrichtung noch über 139 Plätze, aufgeteilt in 85 Einzelzimmer und 25 Zweibettzimmer, verbunden mit einer dezentralen Versorgung. Alle Plätze sind der Stationären Pflege zugeordnet.

Diese strukturelle Veränderung ist bedingt durch die veränderten Rahmenbedingungen.
Mit Einführung der Pflegeversicherung fand Mitte der 90er Jahre eine Konzentration auf den Bereich der Stationären Altenpflege statt.
Die Anforderungen an die Arbeit sind andere geworden. Dies hat ganz entscheidend mit der veränderten Bewohnerstruktur zu tun. Heutzutage liegt das Durchschnittsalter der Bewohner bei Einzug um die 85 Jahre. 1995 waren dies noch rund 75 Jahre. Ca. 60% der Bewohner kommen direkt aus dem Krankenhaus zu uns. Viele sind schwerst pflegebedürftig und an Demenz erkrankt.

Der Herausforderung einer bedarfsgerechten Betreuung wird das Wilhelm-Kauermann-Seniorenzentrum zukünftig auch dadurch gerecht, dass für an Demenz erkrankte alte Menschen ein geschützter Raum (tagesstrukturierende Maßnahme) geschaffen wird, indem auf ihre besonderen Bedürfnisse und Erfordernisse eingegangen werden kann.

Insbesondere die Gestaltung der Lebenswelt der dementiell Erkrankten, die zum größten Teil nicht mehr von ihnen selbst, sondern von den an der Pflege und Betreuung beteiligten Mitarbeitern bestimmt wird, soll den Betroffenen ermöglichen, mit einem größtmöglichen Maß an Selbstbestimmung, Orientierung und Sicherheit zuleben. Zur Erreichung dieses Ziels sind sowohl die Milieugestaltung, die Tagestruktur als auch die Kommunikation und Interaktion mit den Bewohnern von besonderer Bedeutung. Sie erfordern von den Mitarbeitern ein hohes Maß an fachlicher, persönlicher und sozialer Kompetenz.

In den vergangenen 25 Jahren wurde von Seiten des Seniorenzentrums viel Wert auf eine gute Einbindung in das Gemeinwesen gelegt. Das Café ist an 4 Tage in der Woche geöffnet. Es trägt dazu bei, die Einrichtung mit Leben zu füllen und ist ein wichtiger Ort der Begegnung für die Bewohner und deren Angehörige.
Bei den vielen jahreszeitlichen Festen öffnet das Seniorenzentrum seine Türen und heißt auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils herzlich willkommen.
Eine feste und zuverlässige Größe im Rahmen der Gemeinwesenarbeit bilden die Kontakte zu den Bewohnern der angrenzenden Altenwohnungen und der benachbarten Kleingartenanlage. Genauso gibt es enge Beziehungen zu den Kirchengemeinden und dem Stadtverband Castrop-Rauxel der Arbeiterwohlfahrt.

Seine Begrüßungsrede schloss der Bezirksvorsitzende Bodo Champignon mit den Sätzen:

„Lassen Sie mich zum Schluss einen Satz an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Seniorenzentrums richten.
Ihnen möchte ich an dieser Stelle für ihr Engagement und ihre Leistung danken. Sie tragen dazu bei, egal ob als Einrichtungsleitung, sozialer Dienst, Pflegefachkraft oder Auszubildende, dass die Bewohner dieses Seniorenzentrums sich sicher, geborgen und Zuhause fühlen.
Sie werden unterstützt, als Ergänzung nicht als Konkurrenz, von vielen ehrenamtlichen Helfern. Sie sprechen mit den Bewohnern, wenn diese sich manchmal einsam fühlen.
Sie lesen denen vor, die nur noch schlecht sehen können. Sie gehen mit denen spazieren, die alleine schlecht zu Fuß sind. Sie helfen bei Festen, damit alle gemeinsam Spaß haben können. Kurz gesagt: Sie bringen ein Stück Leben zu den Menschen in diesem Haus. Auch hierfür möchte ich ihnen meinen ganz herzlichen Dank sagen.

Um diese ehrenamtliche Arbeit noch stärker zu unterstützen, hat die AWO die Aktion „Herzenssache“ aus der Taufe gehoben. Ich fordere Sie alle auf: Machen sie mit und überzeugen sie sich, dass es Freude macht, wenn man anderen Freude schenkt.

Für die Zukunft wünsche ich allen Bewohnern, allen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen, der örtlichen AWO und allen anderen Aktiven aus Castrop-Rauxel und Umgebung, weiterhin ein gutes Zusammenwirken hier in unserem Seniorenzentrum.

Viel Erfolg für ihre Arbeit und ein herzliches Glück auf!“

Weitere Information zum Wilhelm-Kauermann-Seniorenzentrum der AWO in Castrop-Rauxel

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