Um die nach Deutschland geflüchteten Menschen zu unterstützen, hält die AWO verschiedene Angebote und Programme bereit. Dabei handelt es sich neben klassischen Beratungsangeboten auch um sozialraumorientierte Programme und Strukturen zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements.
Landesprogramm „Soziale Beratung von Flüchtlingen“
Im Rahmen des Landesprogramms bietet die AWO in allen Säulen des Programms (Verfahrensberatung/dezentrale Beschwerdestellen, regionale Beratung, Psycho-Soziale-Zentren, Rückkehrberatung) an verschiedenen Standorten Beratungsangebote.
Zielgruppe dieses Programmes sind vorranging geflüchtete Menschen mit unsicherem Aufenthaltsstatus. Im Rahmen der Beratung sollen sie in die Lage versetzt werden, ihre akute Lebenssituation zu bewältigen. Insbesondere Fragen zum Asylverfahren, zur Unterbringungssituation, Kontakt mit Behörden sowie zur psycho-sozialen Situation werden in den Beratungsgesprächen behandelt. Um die Verständigung zu erleichtern, stehen Dolmetscher zur Verfügung.
Im Rahmen des Programms gibt es an mehreren Standorten verschiedene Kleinprojekte zur Arbeit mit geflüchteten Menschen. Neben dem begleitenden Einsatz der hauptamtlichen Kräfte, wären Projekte wie diese und viele weitere Angebote der Arbeiterwohlfahrt ohne das stark vorhandene bürgerschaftliche Engagement in diesem Bereich nicht möglich.
Patenschaftsprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurde eine Vielzahl von Patenschaften mit geflüchteten Menschen etabliert.
Vorrangiges Ziel ist die spontane Hilfsbereitschaft der Bevölkerung im Zuge der Willkommenskultur in dauerhaftes bürgerschaftliches Engagement zu verwandeln.
Rund ein Drittel der Geflüchteten sind Kinder und Jugendliche, die alleine oder mit Sorgeberechtigten einreisen. Diese Gruppe besonders in den Blick zu nehmen, ist Ziel eines Projektes, das die AWO gemeinsam mit dem Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) durchführt. Aufbauend auf einem an verschiedenen Stellen geäußerten Beratungs- und Aufklärungsbedarf bezüglich der besonderen Situation im Umgang mit minderjährigen Flüchtlingen, ihren Rechten, ihren Bedürfnissen und ihren Lebenslagen, wurde mit Hilfe einer Finanzierung der Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes NRW das Modellprojekt „Young Refugees NRW" begonnen.
Im Rahmen des Projekts werden zum einen Informationen für Fachkräfte in der Form eines „Wegweisers“ zusammengetragen. Zum anderen werden diese Informationen in spezieller Weise aufbereitet, übersetzt und der Zielgruppe der jungen Geflüchteten zur Verfügung gestellt. Insbesondere eine extra zu diesem Zweck hergestellte App soll den Zugang deutlich erleichtern und die Informationen zielgruppengerecht vermitteln.
Im Verlauf des Projekts wird ebenfalls eine wissenschaftliche Untersuchung zu den Bedarfen der jungen Geflüchteten durchgeführt, welche die bereitgestellten Informationsangebote noch weiter verfeinern und präzisieren soll.
Projekt: Macht euch stark! - Aktivierung und Förderung von geflüchteten Menschen mit dem Fokus auf ehrenamtliches Engagement und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Deutschland
Ziel des Vorhabens ist es, geflüchtete Menschen ab 16 Jahren für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen, zum einen im Hinblick auf andere geflüchtete Menschen bzw. die Gemeinschaft der geflüchteten Menschen, zum anderen für das Gemein- und Sozialwesen in der Kommune.
Das Projekt wird am Standort Hagen durchgeführt.
KOMM-AN NRW / spezifische Maßnahmen der Integrationsagenturen
Zusätzlich werden im Rahmen des Programms zahlreiche auf spezielle Bedarfe ausgerichtete Angebote eingerichtet und durchgeführt. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation erweist sich das Programm als besonders effektiv, um schnell und spontan reagieren zu können. In den Haushaltsjahren 2016 und 2017 wird die Möglichkeit für derartige spezielle Angebote durch die neu an die Integrationsagenturen angedockten Projektmittel „KOMM-AN NRW“ erweitert.