Altenbernd: Sozialverband ist schlechter gestellt als öffentliche Hand

08.10.2014

AWO: Gewerkschaft sollte verhandeln statt zu immer neuen Streiks aufzurufen

„Nur wer verhandelt, kommt auch zu Abschlüssen." Wolfgang Altenbernd, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt im Westlichen Westfalen, hat wenig Verständnis für die neuerlichen und diesmal vermutlich massiven Warnstreiks, zu denen die Gewerkschaft Ver.di aufgerufen hat.

Die ließ bekanntlich in der vorigen Woche die eigentlich auf zwei Tage angesetzten Tarifverhandlungen schon nach drei Stunden platzen. Statt über das Angebot der Arbeitgeber zu reden, das immerhin ein Plus von 3,5 Prozent bei den Löhnen und Gehältern in zwei bis drei Stufen (beginnend am 1. Oktober) in den nächsten elf Monaten ebenso vorsah wie Zulagen für einzelne Berufsgruppen und die Ausweitung des Jahresurlaubs auf 30 Tage, verabschiedeten sich die Gewerkschaftsvertreter vom Verhandlungstisch und kündigten nur neue Streikaktionen an.
„Die am Donnerstag und Freitag dieser Woche stattfindenden Streikaktionen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir letztlich in unseren zentralen Aufgabenfeldern (stationäre Pflege, Tageseinrichtungen für Kinder sowie Behindertenhilfe) abhängig sind von der Refinanzierung durch die öffentliche Hand und anderen Kostenträgern wie den Sozialkassen", so Wolfgang Altenbernd. Deshalb könne die AWO bei allem Interesse an einer guten Vergütung der Mitarbeiter nicht die gleichen Sätze zahlen wie die öffentliche Hand. „Die Kommunen können nicht Pleite gehen, wir geraten dagegen mit falschen Weichenstellungen auch und gerade bei den Gehaltstarifen sehr schnell aufs Abstellgleis."
Ver.di müsse deshalb möglichst schnell von dem Dogma herunterkommen, den AWO-Tarif an den Tarifen für den öffentlichen Dienst zu orientieren - und andere Gewerkschaftsinteressen (wie drei freie Tage pro Jahr für Gewerkschaftsmitglieder) in den Vordergrund zu stellen. Die AWO-Arbeitgeber hätten ein gutes Angebot unterbreitet und seien jederzeit dazu bereit, das auch eingehend zu verhandeln: Ein schneller und leistungsgerechter Abschluss liege schließlich im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, im Interesse der AWO-Kunden und der Konkurrenzfähigkeit der AWO-Einrichtungen und -Dienste.
Eine Fortsetzung der Verhandlungen ist, nachdem Ver.di sie unterbrochen hatte, erst für den 28. Oktober vorgesehen.

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