Am gestrigen 09. Mai wurde in Düsseldorf der aktuelle Landessozialbericht von Minister Laumann der Öffentlichkeit vorgestellt. Im 8. Kapitel haben die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege die Chance ergriffen, anwaltschaftlich etwas über arme und ausgegrenzte Menschen in NRW zu sagen und diesen damit eine Stimme zu geben.
Der Titel „Armen eine Stimme geben“ ist Programm und steht für den gewählten methodischen Ansatz. Ziel ist es, Einblicke in Sorgen und Nöte anhand von 24 Fallbeispielen armer und benachteiligter Menschen zu geben.
Für die Freie Wohlfahrt sind drei Aufgaben besonders dringlich:
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Kinderarmut bekämpfen!
Appell an Kommunen: Generelle Einführung von Bildungs- oder Teilhabepässen für einkommensschwache Menschen, die eine vergünstigte Teilnahme an Kultur-, Sport- und Freizeitaktivitäten ermöglichen -
Bildungsbenachteiligung abschaffen!
Appell an die Landesregierung: Lehrmittelfreiheit oder übergangsweise die Wiedereinführung einmaliger Zuschüsse für Schul- und Unterrichtsmaterialien.Appell an Kommunen: In offenen Ganztagsschulen muss ein gesundes, ausgewogenes Mittagessen für alle Kinder vorgehalten werden. Für Kinder aus einkommensarmen Haushalten muss dieses Essen bezahlbar sein und darf daher nicht die im Regelsatz vorgesehenen durchschnittlichen Kosten für ein Mittagessen in Höhe von 0,98 Euro pro Tag übersteigen.
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Soziale Grundsicherung realistisch gestalten!
Appell an die Bundesregierung: Wirklichkeitsnahe Berechnung des soziokulturellen Existenzminimums und damit der Regelsätze für die Sozialhilfe und das Arbeitslosengeld II. Kosten z.B. im Zusammenhang mit der Einschulung von Kindern sollen wieder als „Sonderbedarfe“ anerkannt und in Ergänzung zum Regelsatz bezahlt werden.
Der Landessozialbericht kann hier als PDF-Datei herunter geladen werden.
(ca. 7 MB)
Kontakt:
AWO Bezirk Westliches Westfalen
Abt. Soziales
Norbert Dyhringer
Tel.: 0231 5483-245
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