AWO Armutskonferenz beschäftigt sich am 18.02.2009 in Düsseldorf mit den Auswirkungen von Armut auf die Demokratiefähigkeit unserer Gesellschaft.
Demokratie lebt von sozialem Frieden, einer funktionierenden Solidargemeinschaft und einem breiten Rückhalt in der Bevölkerung. Die letzten Jahrzehnte sind dagegen geprägt von zunehmenden sozialen Gegensätzen, Entsolidarisierung, wachsender Chancenungleichheit und Armut. „Die Abkopplung immer größerer Bevölkerungsgruppen vom allgemeinen Wohlstandsniveau geht einher mit einem besorgniserregend niedrigem Niveau der Demokratiezufriedenheit", haben Wissenschaftler in einer aktuellen Studie ermittelt.
Wissenschaft und soziale Praxis stellen tiefgreifende, dauerhafte Veränderungen und ernstzunehmende Risiken für unsere Gesellschaft fest. Tafeln, Suppenküchen und Kleiderkammern boomen. Sie machen ein Problem sichtbar, das durch eine weitere Aushöhlung des Rechtsanspruchs auf soziale Sicherung noch verschärft wird. Und trotzdem ist nicht erkennbar, dass die Dringlichkeit, strukturelle Ursachen von Armut zu bekämpfen, in ausreichendem Maße und mit der gebotenen Ernsthaftigkeit wahrgenommen und politisches Handeln daran ausgerichtet wird.
Vor diesem Hintergrund will die Arbeiterwohlfahrt in NRW mit dieser Fachtagung als Auftakt und weiteren regionalen Aktionen das Bewusstsein für dieses gesellschaftliche Problem und die sich daraus ergebenden Risiken für unser Gemeinwesen schärfen.
Die Tagung wendet sich sowohl an Fachleute sozialer Arbeitsfelder als auch an Politiker und beleuchtet Armutsfolgen für den einzelnen Betroffenen, für Familien, für das Wohnumfeld, aber auch für den Zusammenhalt der Gemeinschaft und für unsere Demokratie.