Auch wenn Tarif-Positionen noch weit auseinander liegen: AWO und Ver.di gehen aufeinander zu

29.10.2014

Erste Zeichen der Annäherung, auch wenn die Positionen noch weit auseinander liegen: Positiv wertet der AWO-Bezirk Westliches Westfalen die dritte Runde der Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Ver.di zu Anfang der Woche. „Nach zweimonatigem Gezerre kommen wir jetzt endlich zur Sache", kommentiert Bezirksgeschäftsführer Wolfgang Altenbernd.

Das ist nach wochenlangen Ver.di-Warnstreiks immerhin ein erster Schritt in einer zuvor festgefahrenen Situation. Die Positionen der beiden Tarifparteien weichen allerdings noch sehr deutlich voneinander ab. Die AWOArbeitgeber legten als Zeichen ihrer Verständigungsbereitschaft ein zweites und aufgebessertes Angebot vor, das eine Erhöhung der Löhne und Gehälter in zwei Stufen um 3,8 Prozent, eine Anhebung der Erzieherinnenzulage um immerhin zehn Prozent, die Einführung einer Leitungszulage für Wohnbereichsleitungen in Pflegeeinrichtungen sowie 30 Tage Jahresurlaub für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorsieht. Damit machten sie deutlich: Der Spielraum des Verbandes bleibt knapp.
Ver.di mochte sich damit nicht zufrieden geben: Ein Plus von 5,4 Prozent (mindestens jedoch 90 Euro), dazu 130 Euro Zulage für pädagogische Fachkräfte, zusätzliche freie Tage für Gewerkschaftsmitglieder - so lauteten im Kern die abweichenden Gewerkschaftsforderungen. Kritisch sind für die Arbeitgeber neben dem Mindestbetrag von 90 Euro vor allem die Laufzeit des Tarifvertrages (Ver.di will nur maximal 24 Monate vereinbaren), sowie die ohnehin in Mitarbeiterreihen umstrittenen „Gewerkschaftstage". Schließlich müssen die Zusatzausgaben für derlei Forderungen aus Kassen der öffentlichen Hand bzw. den Sozialkassen refinanziert werden - und dafür braucht es obendrein langfristig solide Kalkulierbarkeit.
Trotzdem: Als Zeichen für einen konstruktiven Verständigungswillen ging die AWO insbesondere bei der Gleichbehandlung der Erzieherinnen auf die Gewerkschaft zu. „Wir hoffen darauf, jetzt auch schnell zu einem konkreten Ergebnis zu kommen, um uns endlich wieder auf die unsere Sacharbeit konzentrieren zu können", so Wolfgang Altenbernd.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 6. November statt.

Presseinformation als PDF

Weitere Nachrichten

Meldung vom 04.04.2024
Der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen begleitet Kinder, Jugendliche und Familien in allen Lebensphasen. weiterlesen
Meldung vom 01.04.2024
Und täglich salutiert das Murmeltier: Seit in Deutschland über die eigene Aufrüstung diskutiert wird, steht auch die Wehrpflicht wieder auf der Tagesordnung. weiterlesen
Meldung vom 26.03.2024
Am Internationalen Tag gegen Rassismus haben sich sie AWO-Seniorenzentren einiges einfallen lassen, um zu protestieren. weiterlesen
Meldung vom 26.03.2024
Politiker*innen, Menschen aus den AWO-Seniorenzentren und Vertreter*innen des Bezirksverbandes Westliches Westfalen haben gemeinsam gegen rechts protestiert. Vor dem Landtag in Düsseldorf bildeten sie eine Menschenkette. weiterlesen
Meldung vom 19.03.2024
Am Tag gegen Rassismus (21. März) setzen AWO-Seniorenzentren und Pflegeschulen mit Politiker*innen ein Zeichen gegen rechts weiterlesen
Meldung vom 15.03.2024
AWO NRW fordert gesetzliche Mindeststandards für die OGS von der Landesregierung. weiterlesen
Meldung vom 01.03.2024
Die Mehrheit zieht zu Tausenden durch die Städte, um gegen die Deportations-Fantasien der faschistischen Flachdenker zu protestieren. weiterlesen
Meldung vom 01.03.2024
AWO Bezirk Westliches Westfalen startet ins Veranstaltungsjahre „WANTED: Fachkräfte“ weiterlesen
Meldung vom 13.02.2024
Am 7. Februar fand die Fachtagung der AWO NRW zum Thema Kinder- und Jugendschutz unter dem Motto „Nachhaltige und partizipative Konzepte in der Kinder- und Jugendarbeit - Nur gemeinsam gelingt es!" statt. weiterlesen
Meldung vom 12.02.2024
Die Seniorenzentren der Arbeiterwohlfahrt haben im Jahr 2023 über 80 langjährig in der Pflege beschäftigten Hilfskräfte zu dringend benötigten Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten qualifiziert. weiterlesen