AWO Bezirksvorstand fasst Beschluss zur Zeitarbeit

07.02.2011

Die Arbeiterwohlfahrt im Bezirk Westliches Westfalen verpflichtet sich, den Einsatz von Zeitarbeitnehmer/innen auf unter fünf Prozent aller im „Konzern" Beschäftigten zu halten. Das beschloss der Bezirksvorstand bei seiner Klausurtagung am Wochenende auf Norderney.

Zum 31. Dezember 2010 waren 16.181 Arbeitnehmer bei der AWO im Bezirk Westliches Westfalen beschäftigt. Bei den vier Zeitarbeitsfirmen des „Konzerns" - AW PSGmbH, GAD GmbH, PeSo GmbH, REBEQ GmbH - waren zum gleichen Zeitpunkt 399 Mitarbeiter beschäftigt. „Das entspricht einer Quote von 2,5 Prozent", sagt Wolfgang Altenbernd. „Wir brauchen Zeitarbeit und die damit verbundene Flexibilität, um unsere Dienstleistungen unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten", erklärt der Geschäftsführer der AWO Westliches Westfalen. Das ist bei Auftragsüberhängen, Belegungsschwankungen und Personalengpässen z.B. bei krankheitsbedingten Ausfällen der Fall. „Aber wo Zeitarbeit missbräuchlich genutzt wird, z.B. um Lohndumping zu betreiben oder Stammbelegschaften durch Zeitarbeitnehmer zu ersetzen, steht sie zu Recht in der öffentlichen Kritik. Die Lücken im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz müssen durch den Gesetzgeber schnellst möglich geschlossen werden", fordert Altenbernd.

In der niedrigsten Entgeltgruppe zahlt die AWO den Mitarbeitern in ihren eigenen Zeitarbeitsfirmen gemäß IGZ-Tarifvertrag einen Stundenlohn von mindestens 8,40 Euro. Der vergleichbare Stundenlohn innerhalb des AWO-Tarifvertrages liegt bei 9,37 Euro. „Die AWO arbeitet ausschließlich mit Zeitarbeitsunternehmen zusammen, die Mitglied in einem Arbeitgeberverband sind, deren Tarifverträge auf der Arbeitnehmerseite durch DGB-Gewerkschaften vereinbart wurden", sagt Wolfgang Altenbernd. Die AWO-Zeitarbeitsfirma PSG ist Mitglied in der Interessensgemeinschaft Zeitarbeit (IGZ).

Die AWO-Töchter PSG, GAD, PeSo im Bezirks Westliches Westfalen verzeichnen - laut Altenbernd - „herausragende Vermittlungserfolge in den ersten Arbeitsmarkt". In Zahlen ausgedrückt, liest sich das wie folgt: PSG - 221 Mitarbeiter seit Gründung im Jahre 2006, GAD - 102 im Jahre 2010, PeSo - 68,80 Prozent Vermittlungsquote. „Darauf bauen wir auf. Die AWO wird die positiven Aspekte von Zeitarbeit weiter entwickeln. Wir sind schließlich ein sozialpolitisch tätiger Mitgliederverband, Arbeitgeber und Anbieter vielfältiger sozialer Dienstleistungen", so Wolfgang Altenbernd abschließend. „Gerade im Hinblick auf den sich abzeichnenden Fachkräftemangel kann Zeitarbeit einen noch größeren Beitrag zur beruflichen Integration, Orientierung und Weiterbildung besonderer Zielgruppen wie Geringqualifizierte, Berufseinsteiger, Berufsrückkehrer oder Menschen mit Migrationshintergrund leisten."

Positionspapier zur Zeitarbeit bei der Arbeiterwohlfahrt im Westlichen Westfalen

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