AWO Expertin referiert über junge Geflüchtete
Eine Expertin des AWO Bezirksverbandes war zu Gast beim „3. Ruhrgebietskongress zur Kinder- und Jugendgesundheit“ in Essen. Unsere Fachfrau Xenja Winziger (Referat Kinder-, Jugend- und Familienhilfe) hat dort über die Schwierigkeiten von geflüchteten Kindern und Jugendlichen berichtet.
Schirmherrin und Hauptrednerin war Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Zentrales Anliegen des Kongresses ist der Austausch von Akteuren aus Gesundheitsversorgung, Bildungswesen, Jugendhilfe und Wohlfahrt.
„Geflüchtete Kinder und Jugendliche haben grundsätzlich einen Anspruch auf Hilfsangebote, und es gibt auch ein vielfältiges Angebot“, so Winziger. Das Problem sei jedoch oft, dass die Familien ihre Ansprüche und Möglichkeiten nicht kennen. Dies habe auch die groß angelegte Studie „Young Refugees NRW“ gezeigt, die der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen im vergangenen Jahr vorgestellt hat. „Es mangelt daran, dass die Menschen nicht informiert werden“, fast Winziger zusammen. Viele wüssten nicht, dass es etwa Erziehungsberatungen, Ansprüche auf Kita-Plätze oder Sprachkurse gibt.
Zudem geben es in vielen Fällen ausländerrechtliche oder asylrechtliche Hürden: „Traumatisierte Kinder, die sich noch im Anerkennungsverfahren befinden, haben nur Anspruch auf ärztliche Akutversorgung.“ Diese Kinder und Jugendlichen bräuchten aber therapeutische Hilfen. Generell seien die Angebote für traumatisierte Geflüchtete rar und mit langen Wartezeiten verbunden.
Ähnlich sieht es im Bereich der Kinderbetreuung aus, etwa mit Blick auf Kita-Plätze. In vielen Regionen gibt es hiervon zu wenig. „Der Kita-Besuch ist aber wichtig, damit geflüchtete Kinder sich bei uns integrieren können. Denn lernen sie unsere Sprache und unsere Kultur kennen.“