AWO Münster / Steinfurt: Ergebnis der Untersuchung der Unternehmensberatung liegt vor.

15.05.2007

"Eine Sanierung der AWO in Münster/Steinfurt ist am besten im Zusammenschluss mit anderen – in größeren Organisationsstrukturen – möglich" – so lautet zusammengefasst die Botschaft der Unternehmensberater Rosenbaum / Nagy.

In der Analyse wird festgestellt, dass der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e.V., dem Unterbezirk Münster-Steinfurt, bereits mit rund 2 Mio. EURO geholfen hat, der Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit zu begegnen. Nur so konnten die Dienste und Einrichtungen des Unterbezirks überhaupt fortgeführt werden.

Des Weiteren wird festgestellt:

Es müssen nun mit aller Macht Sanierungsmaßnahmen durchgesetzt werden, um eine Umkehr zu erreichen. Eine weitere Zunahme der Überschuldung muss verhindert werden.

Einige Einrichtungen müssen, hinsichtlich ihrer Kostenstruktur, mit den Kostenträgern (insbesondere Gemeinden) nach verhandelt werden, um ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen. Der Fortbestand einiger Einrichtungen und Dienste (u. a. das Sozialpädagogische Zentrum Trautmannsdorfstraße in Münster, der Jugend-Kultur- Bahnhof in Steinfurt, Beratungsdienste in Coerde) ist gefährdet.

Das Overhead der AWO Münster/Steinfurt – Zentrale Verwaltungs- und Servicedienste – muss drastisch reduziert werden.

Einige Stellen (insgesamt 6-8,5 Stellen) sind hier akut gefährdet – der Unterbezirk beschäftigt insgesamt rund 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Am Montag, den 14. Mai 2007, wurde der AWO Unterbezirksvorstand Münster-Steinfurt, durch den Bezirksverband und die Unternehmensberater über die Ergebnisse unterrichtet – am 15. Mai 2007 erfolgte die Information des Betriebsrates sowie der Betriebs- und Bereichsleiter.

Zu den nun anstehenden Aufgaben stellt AWO Bezirksgeschäftsführer Wolfgang Altenbernd fest: „Wir sind ganz sicher, dass wir die aufgetretenen Probleme in Münster und im Kreis Steinfurt bewältigen. Ab dem 16. Mai 2007 gilt es nun, die Ärmel aufzukrempeln, um in einer breit angelegten Gemeinschaftsaktion den Betrieben, Einrichtungen und Diensten der AWO in der Region Münster/Steinfurt einen guten Weg in die Zukunft zu ebnen. Experten des Bezirksverbandes sowie benachbarter Gliederungen der AWO, gehen mit den AWO- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort gemeinsam daran, die vorgeschlagenen Umsetzungsmöglichkeiten zu besprechen, zu bewerten und zu vollziehen. Die Mitarbeitervertretung der AWO ist aufgefordert, sich aktiv und konstruktiv an diesem Verfahren zu beteiligen.“

Altenbernd versichert weiter: „Wir werden an Diensten und Einrichtungen erhalten, was wir irgendwie erhalten können und was zukunftssicher ist. Die überwiegende Zahl der Einrichtungen und Dienste steht von daher nicht zur Disposition. Die beteiligten Städte und Gemeinden, aber auch die Bürgerinnen und Bürger (unsere Kunden) werden sich auch in Zukunft auf uns verlassen können. In einer Reihe von Einrichtungen wird es jedoch finanzielle und strukturelle Einschnitte geben müssen, wir werden von daher nicht alle Stellen in dem bisherigen Umfang und zu den bisherigen Bedingungen halten können. Wir versuchen jedoch, soweit es geht, sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden.“

Die AWO bittet alle Bürgerinnen und Bürger in Münster und im Kreis Steinfurt, auch weiterhin ihre qualitativ hochwertigen Dienste und Einrichtungen zu nutzen und so zu deren Fortbestand beizutragen.

Die ehrenamtlichen Ortsvereine der AWO in Münster und im Kreis Steinfurt sind nicht betroffen. Sie sind eigenständige Vereine. Ihnen ist sehr zu danken, dass sie die hauptamtliche Arbeit in dieser schwierigen Phase im Rahmen ihrer Möglichkeiten nachhaltig unterstützen.

Auch die neuen Seniorenzentren – Einrichtungen der stationären Pflege - in Münster-Gievenbeck und Münster-Albachten sind nicht betroffen. Diese werden direkt vom Bezirksverband betrieben und stehen auf wirtschaftlich absolut solider Basis.

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