AWO NRW ruft alle zum Protest auf: Wehrt euch gegen das Sterben der sozialen Infrastruktur

09.11.2023

Weit über 22.000 Menschen – davon 7.500 von der AWO - haben am 19. Oktober vor dem Landtag ein lautes Zeichen für eine auskömmliche Finanzierung der sozialen Arbeit in NRW gesetzt. Die Plenardebatte am 26.10.2023 hat allerdings deutlich gemacht, dass die Mitglieder der regierungstragenden Fraktionen die Zeichen einer der größten Demonstrationen in der Geschichte des Landes nicht hören wollen und ebenso verkennen, dass die Reduzierung von Öffnungszeiten, Schließung von Angeboten und drohende Insolvenzen bei gemeinnützigen Trägern bereits heute Realität ist. Das leise Sterben der sozialen Infrastruktur in NRW hat begonnen.

Aus diesem Grund ruft die AWO NRW die Bürger*innen dazu auf, sich mit einem Brief direkt an den Landtagspräsidenten André Kuper zu wenden, um ihre Sorgen um die soziale Infrastruktur deutlich zu machen.
„Die 22.000 Menschen, die sich vor dem Landtag für eine auskömmliche Finanzierung der sozialen Arbeit in NRW stark gemacht haben, waren nur ein Ausschnitt derer, denen die öffentliche Daseinsvorsorge am Herzen liegt: Die Menschen in NRW sind auf verlässliche und hochwertige Bildung ihrer Kinder in Kitas und Offenen Ganztagsschulen angewiesen. Sie können es sich nicht leisten, monatelang nach einem Pflegeplatz für ihre Eltern zu suchen, den sie dann kaum noch finanzieren können. Ihnen ist es nicht egal, wenn chronisch kranke Menschen oder Menschen mit Behinderung keinen Arbeits- oder Therapieplatz finden, sie finden es unverantwortlich, dass Menschen ein halbes Jahr auf Schuldnerberatung warten, und für inakzeptabel, dass Familien-, Sexual- und Migrationsberatungen eingestellt werden müssen. Die ausreichend vorhandenen finanziellen Mittel in diesem Land müssen richtig verteilt und eingesetzt würden, damit sich die Menschen in NRW um die Zukunft ihrer Daseinsvorsorge keine Sorgen machen müssen“, sagt Michael Mommer, Geschäftsführer der AWO NRW.

Fassungslos zeigt sich die AWO NRW über die Aussage von Landtagsmitgliedern, das Land habe die Tarifsteigerungen bei den Freien Trägern nicht verhandelt und sehe daher keine Veranlassung, die Gehaltssteigerungen zu kompensieren. Gemeinsam mit den Eltern, Angehörigen und Nutzer*innen der sozialen Angebote fordert sie das Land Nordrhein-Westfalen auf, sich seiner sozialen Verantwortung zu stellen. Statt nur mit den Fingern auf Bund und Kommunen zu zeigen, solle es seine Verantwortung gegenüber seinen über 18 Millionen Einwohner*innen wahrnehmen.

Weitere Informationen zum Brief und Vordrucke finden Sie hier:

Weitere Nachrichten

Meldung vom 25.04.2024
Bereits zum dritten Mal hat der AWO Bezirk Westliches Westfalen einen 160-Stunden-Qualifizierungskurs für Quereinsteigende in Kitas durchgeführt. 20 Teilnehmende freuten sich über den Abschluss. weiterlesen
Meldung vom 23.04.2024
Die Zeiten sind herausfordernd: Rechtsruck, Fachkräftemangel und Sparhaushalte auf Bundes- und Landesebene, die den Sozialbereich hart treffen – die AWO im Westlichen Westfalen hat auf ihrer Bezirkskonferenz am 20. April in Gelsenkirchen auf Krisen reagiert und die Segel entsprechend gesetzt. weiterlesen
Meldung vom 23.04.2024
Beruflicher Quereinstieg in Kindertageseinrichtungen – dieses Thema stand beim Fachtag des AWO Bezirks Westliches Westfalen im Fokus. weiterlesen
Meldung vom 18.04.2024
Personell und politisch stellt der Bezirk am Samstag, 20. April, die Weichen für die kommenden vier Jahre. Rund 230 Delegierte und Gäste werden an der Konferenz teilnehmen. weiterlesen
Meldung vom 15.04.2024
Wenn sie jetzt ganz unverhohlen wieder Nazi-Lieder johlen, über Juden Witze machen, über Menschenrechte lachen. Dann steh auf und misch dich ein: Sage nein! - Die AWO ist dabei und setzt Konstantin Weckers berühmte Zeilen neu in Szene. weiterlesen
Meldung vom 04.04.2024
Auf den Dächern der Seniorenzentren des AWO Bezirksverbandes Westliches Westfalen soll vermehrt umweltfreundlicher Strom produziert und verbraucht werden. weiterlesen
Meldung vom 04.04.2024
Der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen begleitet Kinder, Jugendliche und Familien in allen Lebensphasen. weiterlesen
Meldung vom 01.04.2024
Und täglich salutiert das Murmeltier: Seit in Deutschland über die eigene Aufrüstung diskutiert wird, steht auch die Wehrpflicht wieder auf der Tagesordnung. weiterlesen
Meldung vom 26.03.2024
Am Internationalen Tag gegen Rassismus haben sich sie AWO-Seniorenzentren einiges einfallen lassen, um zu protestieren. weiterlesen
Meldung vom 26.03.2024
Politiker*innen, Menschen aus den AWO-Seniorenzentren und Vertreter*innen des Bezirksverbandes Westliches Westfalen haben gemeinsam gegen rechts protestiert. Vor dem Landtag in Düsseldorf bildeten sie eine Menschenkette. weiterlesen