AWO NRW weist Kritik von Minister Spahn zurück: „Wir zahlen nach Tarif!“

14.09.2018

Die AWO NRW ist verärgert über die Stimmungsmache von Bundesminister Spahn (CDU) und dessen Versuch, die AWO als Arbeitgeberin öffentlich zu diskreditieren.

„Anders als viele private Pfleganbieter hat die AWO in NRW seit Jahrzehnten einen Tarifvertrag mit Ver.di. Die Tariflöhne für Pflegekräfte der AWO in NRW befinden sich weitgehend auf dem Niveau des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes (TVöD). Das Lob des Ministers gerade für profitorientierte Anbieter ist völlig unverständlich. Die Privaten haben anders als die AWO gar keine Tarifverträge mit Gewerkschaften, sondern entscheiden lieber selbst, wie viel Geld sie ihren Beschäftigen zubilligen.“, stellt Uwe Hildebrandt, Geschäftsführer der AWO NRW unmissverständlich fest.

Spahn hatte, so das Westfälische Volksblatt, auf einer Veranstaltung in Paderborn, der AWO eine „zumindest ausbaufähige“ Tarifpolitik vorgeworfen und im gleichen Atemzug private Pflegeanbieter für ihre Tarifverträge gelobt.

Ähnliche Vorwürfe gegen die Arbeiterwohlfahrt hatte NRW Gesundheitsminister Laumann (CDU) bereits im Juni erhoben. „Wir fragen uns langsam“ so Hildebrandt weiter, „ob die CDU Gesundheitsminister in Land und Bund nur unreflektiert voneinander abschreiben, oder ob hier eine abgestimmte Stimmungsmache gegen die AWO läuft.“

Die AWO fordert Bundesgesundheitsminister Spahn auf, endlich mit seiner Arbeit zu beginnen. Die Lage in der Pflege ist viel zu angespannt, als dass in einer so verantwortlichen Position ständig heiße Luft durch das Land gepustet werden sollte. Dazu habe Spahn jetzt die Chance. Er zeigte sich nämlich in Paderborn „wild entschlossen“ den Tarifbezug in der ambulanten Pflege umzusetzen. Damit rennt der Bundesgesundheitsminister bei der AWO offene Türen ein. „Sowohl AWO NRW als auch der Arbeitgeberverband AWO Deutschland e.V. unterstützen die Verbindlichkeit von Tariflöhnen für alle Pflege-Anbieter ausdrücklich und fordern eine rasche Umsetzung eines allgemeinverbindlichen Tarifvertrages“, stellt Hildebrandt fest.

„Eine Allgemeinverbindlichkeit muss alle Anbieter gleichermaßen binden: ob profitorientierte, kirchliche oder weltlich gemeinnützig. Bis dahin erwarten wir, dass die tarifliche Vergütung endlich von allen öffentlichen Kostenträgern in NRW anerkannt und refinanziert wird.“, präzisiert Uwe Hildebrandt die Position der AWO.

Weitere Nachrichten

Meldung vom 03.06.2024
Gesundheit von pflegenden Angehörigen ist die Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft weiterlesen
Meldung vom 01.06.2024
Jetzt ist es offiziell: Die AfD ist als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft. Weil es bei der Europawahl keine 5-Prozent-Hürde gibt, werden wir Krah und Konsorten wohl nicht verhindern können. weiterlesen
Meldung vom 24.05.2024
Der AWO Bezirk Westliches Westfalen hat ein Projekt ins Leben gerufen, um seine Auszubildenden besser zu unterstützen. Unter dem Motto „Lass uns reden!“ können sich die Berufs-Einsteiger vertraulich an Torsten Jaspers wenden, wenn es mal schwierig wird. weiterlesen
Meldung vom 22.05.2024
Der AWO Bezirk Westliches Westfalen wendet sich in einem Brief an seine Mitarbeitenden und ruft sie dazu auf, am 9. Juni wählen zu gehen: weiterlesen
Meldung vom 21.05.2024
AWO-Einrichtungen haben Sinnbilder der Solidarität für Geflüchtete weltweit gestaltet weiterlesen
Meldung vom 21.05.2024
Bei der AWO sind wir uns einig: in einem bunten, weltoffenen und demokratischen. Wir appellieren an alle, am 9. Juni wählen zu gehen und die Stimmen zu erheben gegen rechts und für Demokratie. weiterlesen
Meldung vom 15.05.2024
Die Teams in den Kliniken der AW Kur und Erholung engagieren sich tagtäglich in den schönsten deutschen Erholungsgebieten für Menschen in Erziehungs- und Pflegeverantwortung. weiterlesen
Meldung vom 10.05.2024
„Die Mängelliste in der stationären Altenhilfe wird immer länger“ weiterlesen
Meldung vom 08.05.2024
Anlässlich des Europatags am 9. Mai fordert die Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Europäische Union zu mehr Einsatz bei der Armutsbekämpfung auf. weiterlesen
Meldung vom 01.05.2024
Das Gemaule über das Bürgergeld soll der CDU zu alter Stärke verhelfen. Unermüdlich und mit vereinten Boulevard-Kräften bläst sie zur Attacke gegen das angeblich "arbeitnehmerfressende" Bürgergeld-Monster. weiterlesen