AWO NRW weist Laumann-Kritik zurück: „Wir wenden Tarifverträge an!“

29.06.2018

Die AWO NRW geht in die Offensive und reagiert auf Aussagen von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Er hatte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) die Einführung von allgemeinverbindlichen Tarifverträgen in der Pflege gefordert und in diesem Zusammenhang auch die AWO kritisiert. „Anders als die privaten Anbieter wendet die AWO in NRW schon Tarifverträge an, die wir mit der Gewerkschaft ver.di ausgehandelt haben“, so Uwe Hildebrandt, Geschäftsführer der AWO NRW.

Laumann hatte Arbeitgeber der AWO kritisiert und ihnen eine „teilweise erstaunliche Distanz zu angemessenen Tariflöhnen“ unterstellt. „Diese Bewertung ist mit Blick auf die durch den AGV AWO Deutschland und ver.di tarifautonom getroffenen Vereinbarungen nicht korrekt“, so Hildebrandt.

Die Aussage Laumanns entbehre für NRW als Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsministers jeder Grundlage: Die ausgehandelten Tariflöhne für Pflegekräfte der AWO in NRW befinden sich weitgehend auf dem Niveau des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes (TVöD).

Die Allgemeinverbindlichkeit des TVöD, für die sich Laumann ausspricht, würde demnach im Wesentlichen der Vergütungshöhe bei der AWO in NRW entsprechen. „Mit der AWO kritisiert der Minister den Falschen, weil wir dort im Verhältnis zu den wesentlichen Wettbewerbern sogar bei den Hilfskräften das Tarifniveau des TVöD zahlen“, so Hildebrandt.

Sowohl AWO NRW als auch der Arbeitgeberverband AWO Deutschland e.V. unterstützen die Verbindlichkeit von Tariflöhnen für alle Pflege-Anbieter ausdrücklich und fordern eine rasche Umsetzung eines allgemeinverbindlichen Tarifvertrages.

Eine Allgemeinverbindlichkeit muss alle Anbieter gleichermaßen binden: ob profitorientierte, kirchliche oder weltlich gemeinnützig. Bis dahin erwarten wir, dass die tarifliche Vergütung endlich von allen öffentlichen Kostenträgern in NRW anerkannt und refinanziert wird“, so Uwe Hildebrandt.

Weitere Nachrichten

Meldung vom 08.07.2024
Das Lotte-Lemke-Bildungswerk der AWO bietet ab 9. September 2024 eine Weiterbildung zur verantwortlichen Pflegefachkraft (PDL) an. weiterlesen
Meldung vom 01.07.2024
Mobilmachung? Musterung? Make love – make war? Das Soldatsein ist wieder angesagt. weiterlesen
Meldung vom 01.07.2024
Unser Wohnheim für Menschen mit Behinderung in Gevelsberg wurde am vergangenen Wochenende von Unbekannten mit Eiern beworfen. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich unsicher. weiterlesen
Meldung vom 26.06.2024
Studierende der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) haben unser Fritz-Krüger-Seniorenzentrum in Münster besucht. weiterlesen
Meldung vom 24.06.2024
AWO Westliches Westfalen nimmt mit dem Workshop Leadership und Generationsmodelle die Vielfalt der Generationen in den Fokus weiterlesen
Meldung vom 18.06.2024
30 Fachkräfte aus der Jugendsozialarbeit der AWO Westliches Westfalen trafen sich im Eugen-Krautscheid-Haus in Dortmund zum Workshop „Jugendsozialarbeit der Zukunft“. weiterlesen
Meldung vom 18.06.2024
2. Verbandstag: AWO-Visionär*innen diskutieren neue Wege im Mitgliederverband weiterlesen
Meldung vom 17.06.2024
Weitere Demonstration der Caritas und der Freien Wohlfahrtsverbände verdeutlicht aktuellen Eskalationsstatus im Sozialwesen. weiterlesen
Meldung vom 05.06.2024
Finanzielle Allgemeinbildung von klein auf fordert die AWO NRW. „In einer auf Konsum ausgerichteten Welt muss der Umgang mit Geld, Handy und Internet gelernt werden“, sagt Franziska Matschke von der Schuldnerhilfe Köln. So könne unter anderem dem Verschuldungsrisiko, das von „Buy Now, Pay Later“-Angeboten ausgeht, begegnet werden. weiterlesen
Meldung vom 03.06.2024
Ein letztes Mal bietet der AWO Bezirk Westliches Westfalen die Weiterbildung zur Praxisanleitung in der Pflege im bewährten Umfang an. Der Kurs, der am 01.07.2024 startet, umfasst 300 Unterrichtseinheiten an insgesamt 38 Tagen. weiterlesen