Festakt in der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf
Achtsamkeit – ganz im Zeichen dieses Wortes stand eine Feier der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Die Gemeinde ist mit dem Nelly-Sachs-Elternheim am Projekt „Achtsamkeit in der Stationären Pflege“ beteiligt, das der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen seit zwei Jahren durchführt. Bis April dieses Jahres wurden Schulungen für Pflegekräfte durchgeführt, die mit einer feierlichen Zertifikatsübergabe abgeschlossen wurden – so auch im Nelly-Sachs-Elternheim.
Die jüdische Gemeinde in Düsseldorf hat die Feierlichkeit genutzt, um das Thema „Achtsamkeit im politischen Miteinander“ aufzugreifen. In einer Podiumsdiskussion kamen Politiker aus verschiedenen Parteien zu Wort. Gesprochen wurde über achtsames Miteinander in der Politik und die Herausforderungen in der politischen Landschaft.
Nach Grußworten des Leiters des Nelly-Sachs-Elternheims Bert Römgens und der Bürgermeisterin von Düsseldorf, Klaudia Zepuntke, spannte die ehemalige Ministerin und Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth den Bogen zwischen der Achtsamkeit im Umgang miteinander - auch außerhalb der Pflege - und Wachsamkeit gegenüber politischen Entwicklung und der teilweise alarmierenden Haltung rechtsgerichteter Strömungen.
In einem „Tischgespräch“, an dem auch Ulrike Weiß als Initiatorin des Projektes und Vertreterin des AWO Bezirksverbandes teilnahm, stand unter anderem die Umsetzung von Achtsamkeits-Strategien in den beteiligten Seniorenzentren im Fokus.
Rita Süssmuth wies abschließend darauf hin, dass die stark betriebswirtschaftliche Ausrichtung des Gesundheitswesens eine Entwicklung sei, die weder der Qualität der Pflege noch dem Recht auf pflegerische Versorgung auf Dauer gerecht werden könne.