Das AWO-Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ ist in der Kategorie „Umwelt schützen“ des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit bei der feierlichen Preisverleihung am Freitagabend in Düsseldorf zum Sieger gekürt worden.
Der Preis, der von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der BARMER und der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen in diesem Jahr erstmals vergeben wird, würdigt vorbildliche Maßnahmen, Initiativen und Lösungen, die als Vorreiter die Nachhaltigkeitstransformation im Gesundheitswesen voranbringen.
„Die Einrichtungen haben gezeigt, dass Klimaschutz in der Pflege möglich ist. Das Projekt macht aber auch deutlich, dass wir für das Erreichen der Klimaziele die Unterstützung der Politik, von Kostenträgern und anderen Akteuren benötigen, denn aktuell werden Einrichtungen in ihren Nachhaltigkeitsbemühungen ausgebremst, wenn sie zum Beispiel eine Photovoltaik-Anlage auf ihrem Dach planen oder ihre Gebäude umfangreich energetisch sanieren möchten“, so der Projektleiter von „klimafreundlich pflegen – überall!“, Thomas Diekamp.
Das vom Bundesverband koordinierte Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ erprobte in zwei Förderphasen der Nationalen Klimaschutzinitiative, 2018-2020 als Pilotprojekt und 2021-2024 als Weiterführung, gemeinsam mit über hundert Einrichtungen der stationären Pflege modellhaft Wege für den betrieblichen Klimaschutz. Es übersetzte die Erkenntnisse in einen flächendeckenden Ziel- und Maßnahmenplan, um dem verbandlichen Ziel der Klimaneutralität vor 2040 näher zu kommen.
Klimaneutral vor 2040 – für stationäre Einrichtungen der Behindertenhilfe und Altenpflege bedeutet das, durchschnittlich knapp 90 Prozent der Emissionen einsparen zu müssen. Fünf Regionalstellen bei AWO Landes- und Bezirksverbänden ermöglichten unter der Projektleitung des AWO Bundesverbandes eine intensive Unterstützung und Begleitung der Einrichtungen vor Ort.
Auf Basis des Datenmaterials wurden in Abstimmung mit Mitarbeitenden und Bewohnenden gezielte Klimaschutzstrategien und Maßnahmen entwickelt, mittels derer durchschnittlich 0,87 t CO2eq pro Bewohner*in eingespart werden konnten. Das entspricht einer durchschnittlichen Einsparung von rund 12,4 Prozent. In absoluten Zahlen kam das Projekt auf eine Gesamteinsparung von 4.041 t CO2eq.
„Das ist eine wunderbare Auszeichnung für die Arbeit des Projektteams. Mein Dank gilt auch den teilnehmenden Einrichtungen und deren Mitarbeitenden für ihr beeindruckendes Engagement. Der Preis würdigt unser ganzheitliches Nachhaltigkeitsmanagement, in das wir als AWO seit Jahren investieren“, sagt dazu AWO-Bundesvorständin Claudia Mandrysch.
Die AWO hat im Rahmen ihrer Federführung bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege gemeinsam mit den anderen Verbänden ein Forderungspapier zur Klimaneutralität in der Sozialwirtschaft entwickelt, das hier abgerufen werden kann.
Mehr Infos zum Projekt: www.klimafreundlich-pflegen.de