Die AWO NRW lehnt die gegen den Staat Israel gerichtete Kampagne „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“ (abgekürzt: BDS) ab. Die Kampagne wurde von palästinensischen Gruppen initiiert und hat inzwischen in mehreren Ländern Unterstützergruppen gefunden, darunter auch in Deutschland.
Der Deutsche Bundestag hat sich am 17. Mai 2019 mit großer Mehrheit gegen die Kampagne gestellt. Auch der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) lehnt die Kampagne ab, „weil die Durchsetzung ihrer Ziele letztlich das Ende des Staates Israel bedeuten würde“. Der DKR tritt für das Selbstbestimmungsrecht sowohl des jüdischen als auch des palästinensischen Volkes ein. Er hält die BDS-Kampagne für ein völlig ungeeignetes und höchst einseitiges Vorgehen, das Israel allein zum Verantwortlichen des israelisch-palästinensischen Konflikts macht und von Israel auch allein eine Lösung des Konflikts fordert. „Wir schließen uns der Einschätzung des DKR an und fordern alle politischen Akteure auf, sich von den Forderungen der Kampagne zu distanzieren“, so AWO NRW-Geschäftsführer Uwe Hildebrandt. „Wir wehren uns gegen jede Form von Antisemitismus und lehnen Boykotte gegen Israel ab.“ Mit Blick auf die eigene Geschichte trage Deutschland eine besondere Verantwortung, antisemitische Tendenzen zu bekämpfen. „Das Existenzrecht des Staates Israel ist nicht verhandelbar“, so Hildebrandt. Die AWO stehe fest an der Seite Israels, scheue aber nicht davor zurück, tagespolitische Entwicklungen im Nahen Osten zu kritisieren.
Der DKR betont in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass die festgefahrene Situation zwischen Israel und den Palästinensern nicht durch einseitige Haltungen und Forderungen geöffnet werden könne, sondern nur durch Überwindung einseitiger Denk- und Handlungsmuster. Dies gelte sowohl für die palästinensische als auch die israelische Seite. „Dem ist nichts mehr hinzuzufügen“, so Hildebrandt.