AWO-Sozialbarometer 04-2012

18.04.2012

91 Prozent der Bürger finden Einkommensungleichheit zu groß.

„Der immer größer werdende Abstand zwischen den Löhnen von Spitzen- und Geringverdienern ist für die Bürger nicht mehr nachvollziehbar", erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler das Ergebnis des neuesten AWO Sozialbarometers*. Dafür wurden 1.000 Personen befragt, ob sie die herrschenden Lohnunterschiede für akzeptabel oder für zu groß hielten. 91 Prozent der befragten Bürger sind der Meinung, dass die Löhne der Spitzenverdiener in keinem Verhältnis mehr zu den Löhnen der Geringverdiener stehen. „Die wachsende Ungleichheit gefährdet den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft", fürchtet Stadler und sieht zwei Möglichkeiten, regulierend einzugreifen. „Wir brauchen einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn und wir müssen die Vermögenssteuer wiedereinführen."

Dass die Ungleichheit von den Bürgern nicht nur gefühlt, sondern real ist, zeigen Berichte und Studien immer wieder. So nahmen nach einem OECD-Bericht** die Einkommensunterschiede in Deutschland so stark zu, wie in kaum einem anderen Industrieland. Während die Spitzenverdiener immer mehr verdienen, steigt auf der anderen Seite das Armutsrisiko, von dem inzwischen jeder siebente Deutsche betroffen ist. „Die Schere zwischen Arm und Reich darf sich nicht weiter öffnen. Die jüngsten Kürzungen in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik haben die Ungleichheit noch verschlimmert", erklärt Stadler und sieht die Regierung in der Pflicht „der immer größer werdenden Ungleichheit in der Gesellschaft mit einer sozial ausgewogenen und verantwortungsvollen Steuer- und Sozialpolitik entgegenzutreten."

Die AWO fragte 1.000 Menschen: In Deutschland ist in den letzten Jahren der Abstand zwischen den Löhnen und Gehältern von Spitzenverdienern und den Löhnen und Gehältern von Geringverdienern größer geworden. Halten Sie diese Unterscheide alles in allem noch für akzeptabel oder für zu groß?

** OECD: (2011) „Divided we stand - Why inequality keeps rising"

Weitere Informationen unter www.awo-sozialbarometer.org

Weitere Nachrichten

Meldung vom 12.02.2024
Die Seniorenzentren der Arbeiterwohlfahrt haben im Jahr 2023 über 80 langjährig in der Pflege beschäftigten Hilfskräfte zu dringend benötigten Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten qualifiziert. weiterlesen
Meldung vom 07.02.2024
Die Arbeiterwohlfahrt begrüßt im parlamentarischen Verfahren zurückgenommene Kürzungen, übt aber auch klare Kritik am neuen Haushaltsplan. weiterlesen
Meldung vom 05.02.2024
Die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte für die in den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) beschäftigte Menschen sind in der Werkstätten-Mitwirkungsverordnung (WMVO) geregelt. weiterlesen
Meldung vom 01.02.2024
Über die AfD Recherche von CORREKTIV und die erschreckenden Blicke in das Innenleben von brutalen und skurrilen Rassisten schreibt der Steiger. Für viele Hunderttausende war das Potsdamer Fascho-Treffen das Signal auf die Straße zu gehen. Das ist gut so. mehr... weiterlesen
Meldung vom 25.01.2024
Ein Diskussions- und Forderungspapier der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege NRW weiterlesen
Meldung vom 25.01.2024
Am 17.01.2024 waren die Teilnehmer*innen der Jugendwerkstatt Return! in Datteln (AWO UB Münsterland-Recklinghausen) sowie der Lernwerkstatt Multimedia (dobeq GmbH) voller Vorfreude und ein wenig aufgeregt. weiterlesen
Meldung vom 01.01.2024
Robin Hood reloaded: Friedrich Merz nimmt es den Armen und verteilt es unter den Reichen! Der Steiger grübelt darüber, was den Mann aus dem Sauerland dazu treibt, gegen die Bürgergeld-Erhöhung zu maulen. weiterlesen