AWO-Sozialbarometer 05-2012

10.05.2012

Europa muss sozial werden! AWO Sozialbarometer: 74 % finden, dass soziale Fragen in Europa vernachlässigt werden.

74 Prozent der Bürger sind laut aktuellem AWO Sozialbarometer der Ansicht, dass die EU-Mitgliedsländer bei der Bewältigung der Schuldenkrise soziale Fragen vernachlässigen. „Hoffentlich nehmen die politisch Verantwortlichen diese Zahl endlich einmal zur Kenntnis, um eine andere Europapolitik zu machen", so der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. In wirtschafts- und finanzpolitischen Fragen rücke Europa unter dem Druck der Märkte zwar enger zusammen. „Es darf in diesem Zusammenhang jedoch nicht sein, dass jenes Geld etwa, das für die Rettung des Euros bereitgestellt wird, im Sozialbereich eingespart und zugleich die Verursacher der Wirtschafts- und Finanzkrise finanziell nicht belastet werden", betont der AWO Bundesvorsitzende.

Angesichts zusammengebrochener Wirtschaftszweige und hoher Arbeitslosigkeit in manchen Ländern Europas sind die Menschen auch in Deutschland zunehmend verunsichert. Sie haben zudem ein gutes Gespür dafür, was sozial gerecht und ungerecht ist. Umso dringlicher müssen deshalb, neben den ökonomischen, die sozialen Fragen europaweit mit aller Ernsthaftigkeit angegangen werden. Im Hinblick auf die unterschiedlichen Sozialsysteme der 27 Mitgliedsländer wird dies kein leichtes Unterfangen. „Eine Debatte über ein soziales Europa aber erst gar nicht zu führen und immer wieder auf so genannte ‚alternativlose‘ wirtschaftspolitische Notwendigkeiten zu verweisen, ist undemokratisch, ein Vergehen am europäischen Gedanken und forciert ein Abwenden der Bürger von Europa", so Wolfgang Stadler.

Anders als in zahlreichen Staaten der EU schlagen sich in Deutschland materielle Verunsicherung und individuelle Perspektivlosigkeit noch nicht negativ in Wahlergebnisse am rechten Rand nieder. Doch auch hier schlummert, Untersuchungen zeigen dies, ein Wählerreservoir, das anfällig ist für einfache und undemokratische Lösungsvorschläge. „Auch und vor allem aus diesem Grunde sind die politischen Handelnden aufgerufen, umfassend, realitätsnah und transparent über die Zukunft Europas zu informieren", hebt der AWO Bundesvorsitzende hervor. Geschieht dies nicht, „droht auch n Deutschland der gesellschaftliche Zusammenhalt vollends verloren zu gehen."

Derzeit werden innerhalb der Europäischen Union viele finanz- und wirtschaftspolitische Maßnahmen diskutiert und beschlossen, um die Schuldenkrise in Europa zu bekämpfen. Sind Sie der Meinung,dass die Mitgliedsländer der Europäischen Union bei der Bewältigung der Krise soziale Fragen ausreichend berücksichtigen oder denken Sie, dass soziale Fragen vernachlässigt werden?

Weitere Informationen unter www.awo-sozialbarometer.org

Weitere Nachrichten

Meldung vom 29.04.2024
Es wird diskutiert, sich ausgetauscht und vor allem viel vorangebracht: In den vergangenen Monaten haben die Kolleg*innen in den Unterarbeitsgruppen (UAG) intensiv an der „AWO Vision 2025“ gearbeitet. weiterlesen
Meldung vom 25.04.2024
Bereits zum dritten Mal hat der AWO Bezirk Westliches Westfalen einen 160-Stunden-Qualifizierungskurs für Quereinsteigende in Kitas durchgeführt. 20 Teilnehmende freuten sich über den Abschluss. weiterlesen
Meldung vom 23.04.2024
Beruflicher Quereinstieg in Kindertageseinrichtungen – dieses Thema stand beim Fachtag des AWO Bezirks Westliches Westfalen im Fokus. weiterlesen
Meldung vom 23.04.2024
Die Zeiten sind herausfordernd: Rechtsruck, Fachkräftemangel und Sparhaushalte auf Bundes- und Landesebene, die den Sozialbereich hart treffen – die AWO im Westlichen Westfalen hat auf ihrer Bezirkskonferenz am 20. April in Gelsenkirchen auf Krisen reagiert und die Segel entsprechend gesetzt. weiterlesen
Meldung vom 18.04.2024
Personell und politisch stellt der Bezirk am Samstag, 20. April, die Weichen für die kommenden vier Jahre. Rund 230 Delegierte und Gäste werden an der Konferenz teilnehmen. weiterlesen
Meldung vom 15.04.2024
Wenn sie jetzt ganz unverhohlen wieder Nazi-Lieder johlen, über Juden Witze machen, über Menschenrechte lachen. Dann steh auf und misch dich ein: Sage nein! - Die AWO ist dabei und setzt Konstantin Weckers berühmte Zeilen neu in Szene. weiterlesen
Meldung vom 04.04.2024
Auf den Dächern der Seniorenzentren des AWO Bezirksverbandes Westliches Westfalen soll vermehrt umweltfreundlicher Strom produziert und verbraucht werden. weiterlesen
Meldung vom 04.04.2024
Der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen begleitet Kinder, Jugendliche und Familien in allen Lebensphasen. weiterlesen
Meldung vom 01.04.2024
Und täglich salutiert das Murmeltier: Seit in Deutschland über die eigene Aufrüstung diskutiert wird, steht auch die Wehrpflicht wieder auf der Tagesordnung. weiterlesen
Meldung vom 26.03.2024
Am Internationalen Tag gegen Rassismus haben sich sie AWO-Seniorenzentren einiges einfallen lassen, um zu protestieren. weiterlesen