Eine zum 01.01.2009 wirksame Erhöhung der Investivkostenaufwendungen nach dem Komplettumbau von 7,01 € auf zunächst 17,70 € hatte die AWO den Bewohnerinnen und Bewohnern des Fritz-Fries-Seniorenzentrums in der Rosterstaße 186 angekündigt; diese wurde dann auf 23,98 € pro Tag festgesetzt. Diese Erhöhung des monatlichen Pflegesatzes von rund 500 € hat zu Irritationen und Nachfragen bei Bewohnern und Angehörigen geführt. „Die Kommunikation des Sachverhaltes“, räumt AWO Abteilungsleiter Reinhardt Strüwe ein, „ist nicht zu 100 Prozent ideal verlaufen. Deshalb hat die AWO Geschäftsleitung eine Kulanzregelung für das Jahr 2009 beschlossen.“
Für die Monate Januar bis Juli bleibt es beim alten Satz von 7,01 €, für den Rest des Jahres 2009 wird der zunächst (im Dezember 2008) angekündigte Satz von 17,70 € berechnet. Erst ab dem 01.01.2010 wird der vom Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) festgesetzte Satz von 23,98 € umgesetzt. „Diese Kulanzregelung bringt erhebliche Mindereinnahmen für 2009 mit sich. Wir werden alle Anstrengungen unternehmen müssen um dies aufzufangen“ stellt Strüwe fest. „Dies wird allerdings keinesfalls zu Lasten der Qualität für die Bewohnerinnen und Bewohner gehen“, so Strüwe weiter. Der Komplettumbau des Seniorenzentrums war notwendig geworden, um den Bestimmungen des Landespflegegesetzes gerecht zu werden. Zum weiteren Erhalt der Betriebsgenehmigungen musste die Zahl der Einbettzimmer erhöht und das Haus barrierefrei gestaltet werden. Die Versorgungsstruktur galt es zu dezentralisieren und spezielle Angebote für Demenzkranke zu schaffen: Insgesamt rund 8 Millionen € Baukosten, die mit dem Kreis- und Landschaftsverband abgestimmt waren. Zusätzlich warb die AWO zahlreiche Spenden und Sachspenden sowie einen Zuschuss des Deutschen Hilfswerkes von 450.000 € ein, um so die weitere Belastung der Pflegesätze zu begrenzen. Dafür steht in der Rosterstraße aber nun eigentlich ein kompletter Neubau.
„Die Nennung der neuen Investivkostenaufwendungen von 17,70 € bereits im Dezember 2008 basierte auf Kostenschätzungen. Zu diesem Zeitpunkt lag noch keine Schlussabrechnung vor. Die Prüfung durch den LWL hatte noch nicht stattgefunden“ räumt Strüwe ein. In der langen Zeitspanne zwischen Dezember 2008 und Juli 2009 zogen viele neue Bewohner in das Seniorenzentrum ein. Nicht alle wurden über die bevorstehende Erhöhung der Investivkostenaufwendungen ausreichend informiert. „Deshalb und weil die Zufriedenheit der Bewohner für uns oberste Priorität hat“, stellt Strüwe abschließend fest, „haben wir uns zu der Kulanzregelung entschlossen.“