HAUS DER KLEINEN FORSCHER

18.08.2009

Das Ergebnis eines Experiments kann nicht falsch nur anders als erwartet sein: Diese Erkenntnis ist der erste Schritt ins Abenteuer „Forschung". Die AWOEinrichtung in Dortmund - von der Berkenstraße 2 - machte sich auf den Weg. Und somit haben Naturwissenschaft und Technik Einzug gehalten in den Alltag dieser Kindertagesstätte.

Petra Bock und ihre Mitarbeiterinnen verwandeln die Kindertagesstätte mehrere Wochen im Jahr in ein „Haus der kleinen Forscher". Die Erzieherinnen wissen, dass Kinder neugierig sind und die Welt um sich herum verstehen wollen: Was ist Luft? Warum ist Wasser nass? Woraus besteht Feuer? Hier setzt die bundesweite Initiative „Haus der kleinen Forscher" an. Den Kindern werden durch einfache Experimente Zusammenhänge in der Natur begreiflich gemacht. Das stillt nicht nur die Neugierde, sondern fördert auch die Drei- bis Sechsjährigen in ihrer Entwicklung.

  • Die Lernkompetenz steigt, weil ihre Beobachtungen die Kinder zu Fragen anregen und Zusammenhänge sichtbar werden.
  • Die Sprachkompetenz steigt, weil die Kinder lernen, ihre Entdeckungen und Schlussfolgerungen in Worte zu kleiden.
  • Die Sozialkompetenz steigt, weil Mädchen und Jungen in den Experimentiergruppen ganz anders zusammenarbeiten als bisher.
  • Die Motorik wird verfeinert, weil die Kinder mit kleinen Instrumenten wie Pipetten umgehen.

„Darüber hinaus wird das Interesse an den Naturwissenschaften geweckt. Die Kinder lassen sich schnell begeistern", sagt KiTa-Leiterin Petra Bock.

Und wo liegt der Schlüssel zum „Haus der kleinen Forscher"? Das Verfahren ist denkbar einfach: Die Kindertagesstätte wählt eine oder zwei Erzieherin(nen) aus, die kontinuierlich an Fortbildungen teilnehmen und das neu gewonnene Wissen zurück in die Einrichtung tragen. Damit und einfachen Hilfsmitteln lassen sich leicht Experimente durchführen. In einer kleinen Forscherbox als Erstausstattung finden sich Experimentierkarten und eine Projektidee zum Thema Wasser. Als zweites Projekt folgt Luft. Mindestens einmal im Jahr ergibt sich die Möglichkeit für die Erzieherinnen, weiterführende Workshops zu besuchen.

Die AWO-Einrichtung in Dortmund hat 2009 mit Geräuschen experimentiert, das Phänomen von Licht & Schatten untersucht, Wasser erforscht, Feuer entfacht und sich mit Elektrizität & Magnetismus beschäftigt. 70 Kinder besuchen die KiTa, 14 Erzieherinnen stehen ihnen zur Seite. Im Sommer erwartet Petra Bock 22 neue Kinder. „Die wollen wir natürlich mit einbeziehen. Deshalb entscheiden wir erst nach den Ferien, woran wir weiter experimentieren." Soviel sei verraten: Auf jeden Fall geht es um Alltagsgegenstände, die sich im jedem Haushalt wieder finden. Petra Bocks Devise ist simpel: keine abgehobenen Experimente und bitte nicht zu kompliziert.

INFOBOX

  • Das Haus der kleinen Forscher ist eine Initiative von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, McKinsey & Company, der Siemens AG und der Dietmar Hopp Stiftung.
  • Die Stiftung widmet sich der Förderung frühkindlicher Bildung und den Bereichen Naturwissenschaften und Technik.
  • Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft von Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan.
  • Passend zur Landung auf dem Mond vor 40 Jahren befassten sich die kleinen Forscher in diesem Jahr auch mit Experimenten zu den Themenfeldern Mondkrater, Raketenmotoren, Mondphasen, Sputnik sowie Tag & Nacht.
Petra Bock    Joel 

Petra Bock

 

Jungwissenschaftler Joel 

Text und Fotos von Carl Funkel

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