''Inklusion – auch bei uns!'' – 4. Sozialkonferenz der Arbeiterwohlfahrt

01.07.2013

„Inklusion darf weder zu einer Reduzierung von Ansprüchen noch zu einer Verschlechterung der Qualität der Angebote führen", stellt der Präsident der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Wilhelm Schmidt anlässlich der heute stattfindenden 4. AWO Sozialkonferenz in Dortmund klar. Der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler ergänzt: „Zwar initiieren Bund und Länder derzeit eine Vielzahl von Maßnahmen unter dem Begriff „Inklusion", bedenken aber die daraus resultierenden Konsequenzen nicht". Und der Vorsitzende des AWO Bezirksverbandes Westliches Westfalen Michael Scheffler betont: „Inklusion kann nicht ohne zusätzliche Mittel und Anstrengungen von Bund, Ländern und Kommunen gelingen."

Alle Teilnehmenden der 4. Sozialkonferenz „Inklusion auch bei uns!" sind sich einig, dass Inklusion im Kopf beginnen müsse. Dazu benötigt würden jedoch Strukturen, die inklusives Denken ermöglichen und damit die Menschen zu inklusivem Handeln befähigen. Inklusion erfordert ein Umdenken: So will Integration Menschen, „die anders sind" in das bestehende System integrieren. Wohingegen Inklusion die Anpassung des Systems an die Bedürfnisse von Menschen fordert. Dies gelte für alle Lebensbereiche: vom Besuch der Kindertagesstätte, Schule, Hochschule, im Bereich des Wohnens, Arbeit, Freizeit bis ins hohe Alter. Eine der Hauptforderungen der Sozialkonferenz lautet dementsprechend, dass sich die bisherigen Ressourcen, die derzeit noch für integrative Maßnahmen eingesetzt werden, in ein teilhabeorientiertes, einheitliches und transparentes System überführt werden müssen.

„Inklusion ist Leitprinzip und Forderung zugleich. Forderung, uns als AWO in einen breiten gesellschaftlichen Dialog darüber zu begeben, ob sich unsere etablierten Strukturen und Systeme eignen, um den Bedürfnissen von Menschen gerecht zu werden, die bisher aus vielfältigen Gründen nicht wahrgenommen wurden und denen Teilhabe verweigert wurde", erklärt der AWO Präsident Schmidt und ergänzt: „Die AWO fordert eine eindeutige Orientierung der Politik zur Inklusion und damit eine sichere materielle Grundlage damit Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe überhaupt eine Chance hat."

Weitere Informationen rund um die 4. Sozialkonferenz unter www.soko2013.awo.org.

Weitere Nachrichten

Meldung vom 01.03.2024
Die Mehrheit zieht zu Tausenden durch die Städte, um gegen die Deportations-Fantasien der faschistischen Flachdenker zu protestieren. weiterlesen
Meldung vom 13.02.2024
Am 7. Februar fand die Fachtagung der AWO NRW zum Thema Kinder- und Jugendschutz unter dem Motto „Nachhaltige und partizipative Konzepte in der Kinder- und Jugendarbeit - Nur gemeinsam gelingt es!" statt. weiterlesen
Meldung vom 12.02.2024
Die Seniorenzentren der Arbeiterwohlfahrt haben im Jahr 2023 über 80 langjährig in der Pflege beschäftigten Hilfskräfte zu dringend benötigten Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten qualifiziert. weiterlesen
Meldung vom 07.02.2024
Die Arbeiterwohlfahrt begrüßt im parlamentarischen Verfahren zurückgenommene Kürzungen, übt aber auch klare Kritik am neuen Haushaltsplan. weiterlesen
Meldung vom 05.02.2024
Die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte für die in den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) beschäftigte Menschen sind in der Werkstätten-Mitwirkungsverordnung (WMVO) geregelt. weiterlesen
Meldung vom 01.02.2024
Über die AfD Recherche von CORREKTIV und die erschreckenden Blicke in das Innenleben von brutalen und skurrilen Rassisten schreibt der Steiger. Für viele Hunderttausende war das Potsdamer Fascho-Treffen das Signal auf die Straße zu gehen. Das ist gut so. mehr... weiterlesen
Meldung vom 25.01.2024
Ein Diskussions- und Forderungspapier der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege NRW weiterlesen
Meldung vom 25.01.2024
Am 17.01.2024 waren die Teilnehmer*innen der Jugendwerkstatt Return! in Datteln (AWO UB Münsterland-Recklinghausen) sowie der Lernwerkstatt Multimedia (dobeq GmbH) voller Vorfreude und ein wenig aufgeregt. weiterlesen
Meldung vom 01.01.2024
Robin Hood reloaded: Friedrich Merz nimmt es den Armen und verteilt es unter den Reichen! Der Steiger grübelt darüber, was den Mann aus dem Sauerland dazu treibt, gegen die Bürgergeld-Erhöhung zu maulen. weiterlesen