„Inklusion darf weder zu einer Reduzierung von Ansprüchen noch zu einer Verschlechterung der Qualität der Angebote führen", stellt der Präsident der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Wilhelm Schmidt anlässlich der heute stattfindenden 4. AWO Sozialkonferenz in Dortmund klar. Der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler ergänzt: „Zwar initiieren Bund und Länder derzeit eine Vielzahl von Maßnahmen unter dem Begriff „Inklusion", bedenken aber die daraus resultierenden Konsequenzen nicht". Und der Vorsitzende des AWO Bezirksverbandes Westliches Westfalen Michael Scheffler betont: „Inklusion kann nicht ohne zusätzliche Mittel und Anstrengungen von Bund, Ländern und Kommunen gelingen."
Alle Teilnehmenden der 4. Sozialkonferenz „Inklusion auch bei uns!" sind sich einig, dass Inklusion im Kopf beginnen müsse. Dazu benötigt würden jedoch Strukturen, die inklusives Denken ermöglichen und damit die Menschen zu inklusivem Handeln befähigen. Inklusion erfordert ein Umdenken: So will Integration Menschen, „die anders sind" in das bestehende System integrieren. Wohingegen Inklusion die Anpassung des Systems an die Bedürfnisse von Menschen fordert. Dies gelte für alle Lebensbereiche: vom Besuch der Kindertagesstätte, Schule, Hochschule, im Bereich des Wohnens, Arbeit, Freizeit bis ins hohe Alter. Eine der Hauptforderungen der Sozialkonferenz lautet dementsprechend, dass sich die bisherigen Ressourcen, die derzeit noch für integrative Maßnahmen eingesetzt werden, in ein teilhabeorientiertes, einheitliches und transparentes System überführt werden müssen.
„Inklusion ist Leitprinzip und Forderung zugleich. Forderung, uns als AWO in einen breiten gesellschaftlichen Dialog darüber zu begeben, ob sich unsere etablierten Strukturen und Systeme eignen, um den Bedürfnissen von Menschen gerecht zu werden, die bisher aus vielfältigen Gründen nicht wahrgenommen wurden und denen Teilhabe verweigert wurde", erklärt der AWO Präsident Schmidt und ergänzt: „Die AWO fordert eine eindeutige Orientierung der Politik zur Inklusion und damit eine sichere materielle Grundlage damit Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe überhaupt eine Chance hat."
Weitere Informationen rund um die 4. Sozialkonferenz unter www.soko2013.awo.org.