Durch die demographische Entwicklung ist die Versorgungslage alter, kranker und pflegebedürftiger Menschen und damit auch der Fachkräftemangel in den Pflegeberufen immer mehr in den öffentlichen Blick geraten.
Vor 60 Jahren hat Luzie Romberg für die Arbeiterwohlfahrt in Marl eine Schwesternschule eröffnet, die sich der Ausbildung von zuerst Krankenschwestern und bald auch von Altenpflegerinnen widmete.
Heute ist die nach der Gründerin benannte Einrichtung die Aus- und Weiterbildungsstätte des AWO Bezirks Westliches Westfalen mit sieben Fachseminaren für Altenpflege in Marl, Gelsenkirchen, Bochum, Kamen, Gevelsberg, Münster und Dortmund sowie dem Lotte-Lemke-Bildungswerk.
In den vergangenen 60 Jahren wurden etwa 800 Krankenschwestern und -pfleger, 4.000 Altenpflegefachkräfte und seit 2006 auch 500 staatlich anerkannte Altenpflegehilfskräfte im Lucy-Romberg-Haus ausgebildet.
Im Bereich des Lotte-Lemke-Bildungswerkes werden jährlich 40 Leitungskräfte für die Pflege ausgebildet und es finden 3.000 Fortbildungsstunden für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen statt.
Der Vorsitzende der AWO Westliches Westfalen, Michael Scheffler, begrüßte die geladenen Gäste und würdigte in seiner Ansprache Luzie Rombergs Lebenswerk. Er wies auf die Bedeutung der Altenpflegeausbildung für die zukünftige Versorgung pflegebedürftiger alter Menschen in unserem Land hin.
Werner Arndt, Bürgermeister der Stadt Marl und Markus Leßmann, als Abteilungsleiter im Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter zuständig für die Pflegeausbildungen, betonten in ihren Grußworten die Bedeutung der Ausbildung, um dem Fachkraftmangel in der Pflege entgegenzuwirken.
Professor Reimer Gronemeyer, Soziologieprofessor an der Universität Gießen, stellte in seinem Festvortrag die Auswirkungen des Verständnisses von Menschen mit Demenz auf Aus- und Weiterbildung dar und nahm die aktuelle Diskussion um eine geplante generalistische Ausbildung kritisch unter die Lupe. Hier sollen die Ausbildungsgänge der Gesundheits- und Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege und Altenpflege zusammengeführt werden und während der Ausbildung weniger auf spezifische Bedarfe der jeweiligen Zielgruppe eingegangen werden.
Seit Beginn ihres Wirkens stellte Luzie Romberg die individuelle Pflege und Betreuung alter hilfebedürftiger Menschen in den Vordergrund, um diese Arbeit in einem ständigen Weiterentwicklungsprozess zu professionalisieren. Neben der Vermittlung von Fachwissen förderte Luzie Romberg insbesondere die persönliche Weiterentwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler.
Diesem Wirken und diesen Idealen fühlt sich das Lucy-Romberg-Haus auch heute noch verpflichtet.
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