Im Rahmen der bundesweiten Ausschreibung des Wettbewerbs Soziale Stadt 2006 wurden am 11.01.07 in Berlin aus über 700 eingereichten Vorschlägen und einer engeren Auswahl von 190 Projekten 21 Projektträger geehrt.
Neben einem Sonderpreis für Kinder- und Jugendarbeit wurde 10 Projekten eine Anerkennung ausgesprochen, 10 weitere wurden mit dem Preis Soziale Stadt 2006 ausgezeichnet.
Das Projekt Demenz & Migration wurde insbesondere deshalb ausgewählt und ausgezeichnet, weil es die Aspekte: „Alter“, „Demenz“ und „Migration“ gemeinsam betrachtet und damit ein bundesweiten einzigartigen Ansatz verfolgt und ein bisher weitgehend vernachlässigtes Thema aufgreift.
Demenziell erkrankten Migrantinnen und Migranten stehen bisher keinerlei interkulturell angepasste Versorgungs- und Unterstützungsangebote zur Verfügung;
die erkrankten Menschen und die sie pflegenden Angehörigen sind weitgehend allein gelassen.
Die Jury des bundesweiten Wettbewerbs Soziale Stadt bewertet dieses Projekt als wegweisend für die Unterstützung benachteiligter Gruppen und damit für die Stabilisierung von Quartieren, in denen hohe Anteile von Migrantinnen und Migranten leben.
Herausgestellt und gelobt wurde auch die beispielhafte Erstellung von ersten „Produkten“, die sich mit den Besonderheiten demenzieller Erkrankungen in Bezug auf die Gruppe von Migranten beschäftigen, Angehörige und Familien informieren und Anregungen geben, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.
Informations-, Aufklärungs- und Beschäftigungsmaterial wurde von diesem Projekt erstmalig in türkischer, serbo-kroatischer, polnischer und russischer Sprache vorgestellt.
In der Laudatio der Jury wurde noch besonders der Anspruch des Projekts hervorgehoben, sowohl den betroffenen Menschen vor Ort durch die verdienstvolle Arbeit der Anlauf-, Clearing- und Vermittlungsstelle in Gelsenkirchen konkrete Unterstützensleistungen anzubieten als auch, die Akteure des Gesundheitswesens und die Gesellschaft insgesamt frühzeitig aber auch rechtzeitig für demenzielle Erkrankungen von Migranten zu sensibilisieren.
Außerdem wurde die internationale Zusammenarbeit mit dem türkischen Gesundheitsministerium und der Alzheimer-Gesellschaft Ankara besonders positiv erwähnt.
Das Projekt wurde seit Februar 2004 für 30 Monate lang von der Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Sonderprogramms Demenz gefördert.
Zurzeit wird die Arbeit mit einer finanziellen Unterstützung von Seiten des Ministeriums für Generationen, Frauen, Familie und Integration weitergeführt.
Kontakt:
AWO Bezirk Westliches Westfalen
Abt. Soziales
Tel.: 0231-5483 255
soziales@awo-ww.de oder
AWO Unterbezirk Gelsenkirchen-Bottrop
Frau Bedia Torun
Tel.: 0209 - 60483 20
IMZ-torun@gmx.de