Rund 300 Interessierte bei Demenz-Fachtagung ''Meine Welt ist eine andere'' im Rathaus der Stadt Marl

11.05.2016

Die mittlerweile 10. Fachtagung des Lucy-Romberg-Hauses der AWO lockte über 300 Interessierte und Fachkräfte ins Rathaus nach Marl. Bürgermeister Werner Arndt begrüßte die Anwesenden und dankte ausdrücklich allen Fachkräften für ihren täglichen Einsatz. „Soziale Berufe leiden an einem Mangel an Anerkennung. Dabei leisten die Mitarbeiter sehr wertvolle Arbeit und tragen eine große Verantwortung."

Speziell die Arbeit der AWO lobte das Stadtoberhaupt: „Wenn man sachkundige Hilfe und Unterstützung sucht, ist man bei der AWO an der richtigen Stelle." Claudia Bertels-Tillmann, Leiterin des Lucy-Romberg-Hauses und Ulrike Weiß, Abteilungsleiterin Personalentwicklung und Qualitätsmanagement beim AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e.V., bedankten sich für die Wertschätzung und Unterstützung durch die Stadt und kündigten ein vielseitiges und anspruchsvolles Programm rund um das Thema „Demenz" mit all seinen Facetten an.

Mit dem ersten Fachvortrag leitete Professor Dr. Nikolaus Michael in die Veranstaltung ein. Im Zentrum stand das sensible Thema „ Schwierig zu entscheiden - Selbstbestimmung bei Demenz".

Der Referent zeigte anhand mehrerer Fallbeispiele auf, dass Entscheidungen immer situationsbezogen und individuell getroffen werden müssen und dass dabei die unterschiedlichen Sichtweisen der Pflegebedürftigen, der Angehörigen und der Fachkräfte zu berücksichtigen seien.

Im zweiten Vortrag gewährten Katja Dördrechter und Mario Schneeberg Einblicke in das schwedische Konzept „Silviahemmet", in dessen Mittelpunkt die Würde des alten Menschen, seine Lebensqualität und die seiner Angehörigen stehen. Schweden gilt als Beispiel für eine moderne, am Menschen und seinen individuellen Bedürfnissen ausgerichtete Pflege und sozialpsychologische Betreuung.

Abgerundet wurde der Vormittag mit dem Vortrag „Mit Humor die eigene Resilienz stärken". Matthias Prehm stellte Modelle, Methoden und Bedeutung des Humors in der Arbeit mit demenziell veränderten Menschen vor. Besonderes Augenmerk richtete er auf die stärkenden und schützenden Anteile des Humors, die den Erwerb von Resilienz und notwendiger Widerstandskraft der Pflegekräfte im stressigen Berufsalltag fördern.

Am Nachmittag boten zwei Workshops die Möglichkeit, sich mit den Themen weiter auseinanderzusetzen und Anregungen für die Praxis zu gewinnen.
In ihrem Workshop vertieften Katja Dördrechter und Mario Schneeberg das Silviahemmet-Konzept und Matthias Prehm empfahl allen Teilnehmenden ein neues, ungewöhnliches Medikament: „Mit der HumorPille können Sie Humor als Haltung einnehmen!"

Auf einem „Markt der Möglichkeiten" im Foyer konnten die Besucher sich über die reichhaltige Palette unterschiedlicher Institutionen, Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten zum Thema „Demenz" informieren.

Demenz-Fachtagung ''Meine Welt ist eine andere''
Claudia Bertels-Tillmann (r.) und Ulrike Weiß (li.) freuen sich mit Bürgermeister der Stadt Marl Werner Arndt über die große Resonanz bei der zehnten Fachtagung „Demenz - Meine Welt ist eine andere".

Demenz-Fachtagung ''Meine Welt ist eine andere''

Demenz-Fachtagung ''Meine Welt ist eine andere''

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