Neben Privatpersonen nimmt der Verband die soziale Infrastruktur der Region in den Blick
Die Bereitschaft, die Betroffenen nach der Flutkatastrophe zu unterstützen, ist ungebrochen. 2,4 Millionen Euro stehen allein dem AWO Bezirksverband Westliches Westfalen zur Verfügung, um Hilfe vor Ort zu leisten. Verwaltet wird das Geld vom AWO Unterbezirk Hagen-Märkischer-Kreis, in dessen Gebiet das Unwetter die meisten Schäden verursacht hat. Soforthilfen für Privatpersonen sind bereits angelaufen. Zudem plant der Verband mit den Spenden besondere Einzelfallhilfen auszuzahlen, die soziale Infrastruktur und gemeinnützigen Einrichtungen zu stärken.
„Wir gehen davon aus, dass wir mindestens bis Ende 2023 damit beschäftigt sein werden, die Spendengelder weiterzugeben. Denn Fluthilfe ist kein Sprint, sondern eher ein Marathon, für den wir einen langen Atem brauchen“, sagt Michael Scheffler, Vorsitzender des AWO Bezirksverbands Westliches Westfalen und gebürtiger Iserlohner. Er hat die vielen Vereine und Einrichtungen im Blick, die nun möglichst schnellstmöglich Unterstützung bekommen sollten. Etwa eine Million Euro hat der Verband für die die soziale Infrastruktur und qualifizierte Einzelfallhilfen vorgesehen. Die Summe stammt aus dem bundesweiten Aktion-Fonds „Deutschland hilft“ und wurde über AWO International an das Westliche Westfalen verteilt.
Rund 500.000 Euro stehen als Soforthilfen für Privatpersonen bereit, deren Schäden nicht versichert sind. Sie erhalten bis zu 2.500 Euro pro Haushalt, müssen ihren Anspruch aber glaubhaft darlegen. Unwahre Angaben führen zu Rückforderungen. Die Zahlung wird von der AWO in die Phönix-Datenbank des DRK gespeist: Dort wird jeder registriert, der Fluthilfen bekommt, um Doppelzahlungen zu vermeiden. Betroffene können sich unter hochwasser@awo-ha-mk.de oder der Telefonnummer 02331 7377100 an die AWO wenden.
Speziell an Familien mit Kindern richtet sich ein Angebot der AWO, das ebenfalls aus den Fonds-Geldern finanziert wird. Familien können kostenlose Erholungswochen im Sauerland oder an der Ostsee verbringen, um dort nach den Hochwasser-Strapazen neue Kraft zu tanken. Die AW Kur GmbH, eine Tochter des AWO Bezirksverbandes, hat hierzu freie Plätze geschaffen. Interessierte wenden sich an Claudia Krommes unter Tel. 0231 9934-126 oder claudia.krommes@aw-kur.de.
Alle weiteren Hilfsaktionen stimmt die AWO gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden und den zuständigen Kommunen vor Ort ab. „Wir sind mit den betroffenen Kommunen und deren Koordinierungskreisen im Gespräch und klären, was genau vor Ort gebraucht wird und wie wir nachhaltig unterstützen können. Betroffene Privatpersonen, aber auch Vereine können uns auch gerne ansprechen,“ so Birgit Buchholz, die Geschäftsführerin der AWO Hagen-Märkischer Kreis.