AWO-Arbeitgeber bieten den Beschäftigten ein Plus von 3,5 Prozent
Zum Auftakt der zweiten Verhandlungsrunde in den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in den Einrichtungen der nordrheinwestfälischen Arbeiterwohlfahrt hat der Arbeitgeberverband am Montag ein Angebot vorgelegt: Es sieht eine gestufte Anpassung der Löhne und Gehälter vor und bedeutet unter dem Strich eine weitere Annäherung an das Tarifniveau des öffentlichen Dienstes.
Die AWO-Arbeitgeber bieten der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di einen Tarifabschluss mit einer Laufzeit von knapp zwei Jahren an. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Refinanzierung erst noch in Verhandlungen mit der öffentlichen Hand bzw. den Sozialversicherungen sichergestellt werden muss. In diesem Zeitraum sollen laut Arbeitgeber-Vorschlag die Löhne und Gehälter
- zum 1. Oktober 2014 um 1,5 Prozent,
- zum 1. August 2015 um zwei Prozent steigen.
Abweichend davon sollen die Sätze im KiBiZ-Bereich um
- 1,5 Prozent ab 1. Januar 2015,
- um 1,5 Prozent ab 1. August 2015 und
- noch einmal um 0,5 Prozent ab 1. Juli 2016 steigen.
Damit liegt das Angebot der Arbeitgeber in der Summe in der Höhe der Ver.di-Forderung (3,5 Prozent) - verzichtet aber auf den ebenfalls verlangten generellen Pauschalzuschlag von 100 Euro je Mitarbeiter. Stattdessen soll es Zuschläge von 10 Prozent auf die Erzieherinnen-Zulage geben und eine Leitungszulage für Wohnbereichsleitungen in Pflegeeinrichtungen.
Die Arbeitgeber bieten überdies vertiefte Gespräche über die generelle Anhebung des Jahresurlaubs auf 30 Tage an. Dagegen lehnen sie klar die Ver.di-Forderung ab, drei freie Tage nur für Gewerkschaftsmitglieder zu schaffen. Sie trage nur dazu bei, ohne jeden dienstlichen Hintergrund die völlig überflüssige Kluft zwischen Ver.di-Mitgliedern und Nicht-Gewerkschaftern zu vertiefen.
„Das ist eine Basis, die unseren Möglichkeiten gerecht wird und die Berufe in der Sozialwirtschaft weiter aufwertet", kommentiert Wolfgang Altenbernd, Geschäftsführer des AWO-Bezirksverbandes Westliches Westfalen, das Angebot. Er unterstreicht zugleich das Interesse der Arbeitgeber, zu einer zügigen Einigung in den laufenden Tarifverhandlungen zu kommen. Die zweite Tarifrunde ist vor diesem Hintergrund bereits auf zwei Tage angelegt und soll bis zum Dienstagabend beendet sein.