Umgang mit dem Problem Demenz - AWO Seniorenzentrum an der Sendstraße schafft Räumlichkeiten für Demenzkranke

19.04.2011

Immer mehr rückt der Begriff „Demenz" in die öffentliche Wahrnehmung. Der Umgang mit der Krankheit und den Erkrankten ist heute eine der großen Aufgaben der Altenhilfe im häuslichen wie im stationären Bereich.

Die AWO Westliches Westfalen hat angesichts dieser Herausforderung eine Rahmenkonzeption entwickelt, die mittlerweile in allen 60 Seniorenzentren des Verbandes Einzug gefunden hat. Grundlegende Aufgabe stationärer Betreuung ist in diesem Fall, Betroffenen eine beschützende Umgebung zu bieten, in der sie sich wohlfühlen und in der sie angenommen werden. An Demenz Erkrankte brauchen Menschen, die sie anleiten und durch den Tag begleiten.

Diese Unterstützung bieten „tagesstrukturierende Maßnahmen". Sie ermöglichen demenziell erkrankten Menschen ein möglichst eigenständiges und selbstbestimmtes Leben in einer vertrauten Umgebung.

Menschen mit besonders schwierigen Demenzerkrankungen werden von morgens nach dem Frühstück bis abends versorgt. Angeboten werden verschiedene Aktivitäten, die an individuelle Fähigkeiten, Fertigkeiten und Bedürfnissen angepasst sind. Diese Aktivitäten finden zu festen Zeiten statt. Es gilt die Orientierung im Alltag und die soziale Integration der Bewohnerinnen und Bewohner zu fördern. Durch einen strukturierten Tagesablauf, mit immer wiederkehrenden Handlungsabläufen, wie z.B. selbständigem Essen oder der Übernahme kleinerer Tätigkeiten im Haushaltsbereich, sollen Alltagsfertigkeiten und soziale Kompetenzen erhalten und wiedererlangt werden. So wird ein Milieu geschaffen, in dem sich Bewohnerinnen und Bewohner zurechtfinden und in denen sie angeleitet werden, ohne dabei überfordert zu werden.

Im Brackeler Karola-Zorwald-Seniorenzentrum wurde einen Wohnbereich umgebaut, um einen beschützenden Rahmen für Demenzkranke zu schaffen. Nun finden Bewohnerinnen und Bewohner auf ca. 80 m² eine Umgebung, in der sie entspannt und einfühlend aufgenommen den Tag verbringen.

Der Bereich der Tagesstrukturierung besteht aus einer Wohnküche mit Aufenthaltsbereich, einem Snoezelenraum und einem Ruhebereich. Bei der Raumgestaltung wurde auf eine gemütliche und wohnliche Atmosphäre geachtet, die eine Anknüpfung an die eigene Häuslichkeit erlaubt. Entsprechend ihrer Nutzung sind diese Räumlichkeiten für unterschiedliche Angebote ausgestattet. Die Ausgestaltung mit alltagsnahen Gegenständen und Gestaltungsobjekten regt unabhängig vom Betreuungsangebot zur Beschäftigung an. Um einer Überforderung entgegenzuwirken, wird ein Ruheraum als Rückzugsmöglichkeit angeboten. Der Snoezelenraum ermöglicht Sinnesanregung und Entspannung.

Die Kosten für den Umbau und die Einrichtung belaufen sich auf ca. 150.000 €. Unterstützt wurde die Maßnahme von der Stiftung Deutsches Hilfewerk mit 56.000 €.

Mit diesem neuen Angebot hat das AWO Seniorenzentrum weiter an Qualität gewonnen. Das Haus zeichnet sich schon heute durch einen hohen Anteil an Einzelzimmern aus - von 150 Bewohnern verfügen 114 über ein Einzelzimmer.

AWO Seniorenzentrum an der Sendstraße schafft Räumlichkeiten für Demenzkranke

(v.l.n.r.) Friedhelm Sohn vom Rat der Stadt Dortmund, AWO Bezirksgeschäftsführer Wolfgang Altenbernd, Gerda Kieninger, Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der AWO Dortmund, die Landtagsabgeordnete Nadja Lüders sowie Mirna Lotz, Leiterin des Karola-Zorwald-Seniorenzentrums

Konzept zur Betreuung demenziell veränderter Menschen als PDF

Weitere Nachrichten

Meldung vom 17.09.2024
Zahlreiche AWO-Einrichtungen, darunter das Frauenhaus Bottrop, das Frauenhaus Gelsenkirchen und die Frauenberatungsstelle Gelsenkirchen haben sich an einem Aktionstag des „Netzwerkes NRW gegen Gewalt an Frauen“ beteiligt. weiterlesen
Meldung vom 17.09.2024
Nur alle zehn Jahre findet die Internationale Gartenausstellung (IGA) statt. 2027 kommt das Mega-Event erstmals ins Ruhrgebiet und wird die gesamte Region prägen. Ziel ist es, in der ehemaligen Industriemetropole eine grüne urbane Landschaft entstehen zu lassen, deren Gestaltung zukunftsweisend ist.weiterlesen
Meldung vom 06.09.2024
Gesundheitsförderung für pflegende Angehörige ist ein Kernthema der AW Kur und Erholungs GmbH. weiterlesen
Meldung vom 01.09.2024
Eigentlich ist ja Wolfgang Kubicki für geistige Offroad-Fahrten in der FDP zuständig - aber seine Parteikolleg*innen holen auf. Die Partei lässt schon mal den Motor für den Wahlkampf 2025 warmlaufen und haut Ideen raus, für die sich sogar Porsche-Fahrer fremdschämen. weiterlesen
Meldung vom 22.08.2024
Der Dortmunder Karrieretag geht in die dritte Runde – und der AWO Bezirk Westliches Westfalen mit den Unterbezirken Dortmund, Ennepe-Ruhr und Ruhr-Lippe-Ems ist dabei. weiterlesen
Meldung vom 13.08.2024
Die zwölf Delegierten der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Frauenbeauftragen NRW der WfbM (Werkstätten für behinderte Menschen) trafen sich Ende Juli im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster. weiterlesen
Meldung vom 07.08.2024
Am kommenden Sonntag, 11. August, werden an der Mergelteichstraße möglicherweise zwei Blindgänger entschärft. Fast 3500 Menschen müssten evakuiert werden. weiterlesen
Meldung vom 01.08.2024
Was passiert, wenn der EM-Videobeweis ins private Wohnzimmer und die die Kapitänsregel in der Politik Fuß fassen? Der Steiger hat da so eine Ahnung. weiterlesen
Meldung vom 12.07.2024
Die AWO bietet ab November 2024 Kurmaßnahmen für pflegende Eltern an. weiterlesen
Meldung vom 11.07.2024
Kriege, Klimawandel, die Auswirkungen der Pandemie, Hass und Hetze im Netz sowie zunehmende rassistische, radikale und nationale Tendenzen verunsichern und machen Angst. weiterlesen