VIII. Fachtagung ‘‘Meine Welt ist eine andere – Umgang mit demenziell veränderten Menschen‘‘ am 25.09.2014 im Lucy-Romberg-Haus

02.10.2014

Bereits zum achten Mal veranstaltete das Lucy-Romberg-Haus der Arbeiterwohlfahrt in Marl eine Fachtagung zum Thema Demenz.

Die Fachvorträge von Sabine Tschainer zum Thema „Thema „Behutsam erinnern" - Trauma und Demenz" und Marion Duddek-Baier über „Wertschätzende Gesprächsführung mit Demenzerkrankten" zeigte große Resonanz bei den über 100 Teilnehmern. Auch die fünf Workshops am Nachtmittag zu unterschiedlichen Themen wurden von den Teilnehmern als gute Unterstützung im Arbeitsalltag erlebt.

Die wachsende Bedeutung einer angemessenen Versorgung Demenzkranker wurde bereits in der Begrüßung durch Herrn Wolfgang Altenbernd, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliche Westfalen e. V. und im Grußwort von Herrn Axel Großer, Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Marl und Schirmherr der Veranstaltung, hervorgehoben.

Im ersten Fachvortrag referierte Sabine Tschainer über das Thema „Behutsam erinnern" - Trauma und Demenz". In ihren Ausführungen beleuchtete die Theologin und Gerontologin die Auswirkungen traumatischer Lebensereignisse der heutigen Generation älterer Menschen. Gerade die heute 70- bis 90-Jährigen erlebten vielfach stark belastende Situationen, wie Flucht, Vertreibung, Gewalt, Not oder Vergewaltigungen, in denen sie sich hilflos ausgeliefert und ohne Macht erlebten.  Bei Menschen, die von einer Demenz betroffen sind, können derartige, oft verdrängte, Erlebnisse in bestimmten Situationen wieder „aufleben" und in Form von Ängsten, Aggressionen oder Rückzug ihren Ausdruck finden.
Als zweite Hauptreferentin konnte Diplom Psychologin Frau Marion Duddek-Baier gewonnen werden. Frau Duddek-Baier stellte die Bedeutung einer „Wertschätzende Gesprächsführung mit Demenzerkrankten" in den Mittelpunkt ihres Fachvortrages. Ihr lag es besonders am Herzen, die Anwesenden für die Situation demenziell veränderter Menschen in den unterschiedlichen Phasen der Demenz zu sensibilisieren. An vielen Beispielen zeigte sie die Hintergründe für manche, den Angehörigen und Pflegenden unverständlich erscheinenden, Verhaltensweisen auf und gab Hinweise, wie auf diese angemessen eingegangen werden kann.

Im weiteren Verlauf der Fachtagung wurden in fünf Workshops die Inhalte aus den Referaten am Vormittag vertieft und weitere Schwerpunkte thematisiert. Zum einen wurden. „Sinnvolle Beschäftigungsangebote für demenziell veränderte Menschen" und „Spezielle Kostformen für Menschen mit Demenz" vorgestellt, zum anderen aber auch die Situation der Pflegenden aufgegriffen. Unter dem Titel „Mit eigenen Ressourcen/Fähigkeiten schwierige Situationen in der Pflege und Betreuung von demenziell veränderten Menschen bewältigen" wurden mit den Teilnehmern Möglichkeiten erarbeitet, wie sie solch schwierige Situationen meistern können.

Als Aus-, Fort- und Weiterbildungsstätte im Pflege-, Sozial- und Gesundheitswesen ist es dem Lucy-Romberg-Haus ein Anliegen, dieses wichtige gesellschaftliche Thema aufzugreifen, zu diskutieren und Wege aufzuzeigen, die Situation demenziell erkrankter Menschen zu verbessern.

Die anregenden, z. T. auch kontroversen Diskussionen im Rahmen dieser Fachtagung und die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigen, so Frau Bertels-Tillmann, Leiterin des Lucy-Romberg-Hauses, dass auch die Schwerpunktsetzungen der diesjährigen Fachtagung das Interesse und die Bedürfnisse der Teilnehmenden getroffen haben.

"Trauma und Alter: Folgen für Demenzerkrankte und deren Angehörige" von Sabine Tschainer als PDF

„Handout Workshop" von Christel Fissahn als PDF

„Demenz und Kommunikation" von Dipl. Psych.M. Duddek-Baier als PDF

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