Zu 100jährigem Bestehen: AWO fordert gerechtere Lebensverhältnisse

13.12.2019

An diesem Freitag (13.12.19) feiert die Arbeiterwohlfahrt mit einem Festakt in Berlin ihr einhundertjähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass kritisiert der Verband die seit Jahren unverändert wachsende Kluft zwischen Arm und Reich und fordert von der Politik einen entschlosseneren Einsatz für gerechte Lebensverhältnisse in Deutschland.

„Die AWO wurde vor 100 Jahren gegründet, um das große Elend der armen und vom Krieg gezeichneten Bevölkerungsschichten lindern zu helfen. Unsere Gründungsmütter und -väter hatten aber auch zum Ziel, den Staat für das Wohlergehen seiner Bürgerinnen und Bürger in die Verantwortung zu nehmen. Seitdem wurde viel erreicht – und die AWO hat mir ihrem Wirken viel zur Kontinuität des modernen Sozialstaats beigetragen. Das macht uns stolz“, erklärt dazu Wolfgang Stadler, Vorstandsvorsitzender des AWO Bundesverbandes. „Wir leben allerdings in Zeiten, in denen diese gesellschaftlichen Errungenschaften unter Druck geraten.“

Über 13 Millionen Menschen hierzulande sind von Armut betroffen, das Vermögen ist extrem ungleich verteilt. Zu viele Menschen können nicht am Wohlstand unserer Gesellschaft teilhaben. Es kann uns nicht nur darum gehen, dass niemand hungert, es muss uns um gerechte Lebensverhältnisse für alle Menschen gehen. Chancengleichheit und Teilhabe sind lange nicht hergestellt, wenn jemand nur gerade genug zu essen auf dem Tisch hat. Den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sichern wir nur durch eine konsequente Umverteilungspolitik“, mahnt Wolfgang Stadler.

Ein besonderes Anliegen ist der Arbeiterwohlfahrt auch die klare Absage an rechten Populismus. „Die Hetze von rechts bedroht Menschen existenziell und gefährdet unser friedliches Zusammenleben. Wir verurteilen jede Form von Gewalt, Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus und bekennen uns zu einer vielfältigen Gesellschaft. Die AWO wird sich den Herausforderungen stellen und ihre knapp 100 Jahre Erfahrung auch für die Zukunft bestmöglich nutzen“, erklärt Wolfgang Stadler abschließend.

Mit ihrer 100-jährigen Geschichte zählt die AWO zu den ältesten Wohlfahrtsverbänden in Deutschland. Die Arbeiterwohlfahrt wurde am 13. Dezember 1919 auf Initiative der Frauenrechtlerin und Sozialdemokratin Marie Juchacz gegründet. Sie gehört heute zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von rund 318.000 Mitgliedern, 74.000 ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern sowie 231.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.  Sie gliedert sich in 30 Bezirks- und Landesverbände, 403 Kreisverbände und 3.435 Ortsvereine. Sie unterhält über 18.000 Einrichtungen und Dienste.

Weitere Nachrichten

Meldung vom 12.07.2024
Die AWO bietet ab November 2024 Kurmaßnahmen für pflegende Eltern an. weiterlesen
Meldung vom 11.07.2024
Kriege, Klimawandel, die Auswirkungen der Pandemie, Hass und Hetze im Netz sowie zunehmende rassistische, radikale und nationale Tendenzen verunsichern und machen Angst. weiterlesen
Meldung vom 08.07.2024
Das Lotte-Lemke-Bildungswerk der AWO bietet ab 9. September 2024 eine Weiterbildung zur verantwortlichen Pflegefachkraft (PDL) an. weiterlesen
Meldung vom 01.07.2024
Mobilmachung? Musterung? Make love – make war? Das Soldatsein ist wieder angesagt. weiterlesen
Meldung vom 01.07.2024
Unser Wohnheim für Menschen mit Behinderung in Gevelsberg wurde am vergangenen Wochenende von Unbekannten mit Eiern beworfen. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich unsicher. weiterlesen
Meldung vom 26.06.2024
Studierende der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) haben unser Fritz-Krüger-Seniorenzentrum in Münster besucht. weiterlesen
Meldung vom 24.06.2024
AWO Westliches Westfalen nimmt mit dem Workshop Leadership und Generationsmodelle die Vielfalt der Generationen in den Fokus weiterlesen
Meldung vom 18.06.2024
30 Fachkräfte aus der Jugendsozialarbeit der AWO Westliches Westfalen trafen sich im Eugen-Krautscheid-Haus in Dortmund zum Workshop „Jugendsozialarbeit der Zukunft“. weiterlesen
Meldung vom 18.06.2024
2. Verbandstag: AWO-Visionär*innen diskutieren neue Wege im Mitgliederverband weiterlesen
Meldung vom 17.06.2024
Weitere Demonstration der Caritas und der Freien Wohlfahrtsverbände verdeutlicht aktuellen Eskalationsstatus im Sozialwesen. weiterlesen