AWO-Sozialbarometer 12-2010

06.12.2010

Bürger blicken mit gemischten Gefühlen in das neue Jahr.

Laut des aktuellen AWO-Sozialbarometers blicken die Bürger mit gemischten Gefühlen auf das neue Jahr. 1.000 Personen wurden nach der Lage auf dem Arbeitsmarkt, der sozialen Absicherung und der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland befragt. Demnach werden die Lage auf dem Arbeitsmarkt (61 Prozent) und die wirtschaftliche Entwicklung (71 Prozent) "eher zuversichtlich" betracht. Gleichzeitig sind aber nur 40 Prozent der Menschen in Deutschland "eher zuversichtlich", wenn es um Fragen der sozialen Absicherung geht. 57 Prozent sind "eher nicht zuversichtlich".

"Dieses Ergebnis zeigt, wie tief offensichtlich die Verunsicherung der Bürger inzwischen ist", so der AWO-Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. Die Wirtschaft ziehe zwar an und wirke sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. "Die Menschen spüren aber zugleich", betont Stadler, "dass die leeren Staatskassen und eine erkennbar unausgewogene Sparpolitik der Bundesregierung die sozialen Sicherungssysteme in ihrer Wirksamkeit und Zukunftstauglichkeit ernsthaft gefährden und ihnen selbst immer mehr abverlangt wird." Die Überarbeitung der Hartz IV-Regelsätze, die mit aller Macht klein gerechnet wurden oder die beschlossene Gesundheitsreform der schwarz-gelben Bundesregierung, die künftige Kostensteigerungen einseitig den Versicherten auflädt, "sind nur zwei aktuelle Beispiele dafür, wie die Regierungskoalition Politik an den Menschen vorbei macht", betont der AWO Bundesvorsitzende.

Besonders gravierend ist die Lage im Osten Deutschlands. Dort ist die Stimmung vor allem in Sachen Arbeitsmarkt "eher nicht zuversichtlich" (58 Prozent). Die Menschen sind ebenfalls "eher nicht zuversichtlich" was die Aussicht auf die soziale Absicherung anbelangt (65 Prozent).

"Wenn die Spaltung innerhalb der Gesellschaft und die Verunsicherung der Menschen gestoppt werden soll, brauchen wir vor allem armutsfeste Löhne. Deshalb ist der flächendeckende Mindestlohn unabdingbar", fordert Wolfgang Stadler. Zugleich "brauchen wir für die sozialen Sicherungssysteme nicht weniger, sondern mehr Solidarität. Sprich: die Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung in der Gesundheit wie auch in der Pflege." Nur wenn die Lasten der sozialen Absicherung auf möglichst viele Schultern verteilt würden, könne "die Verunsicherung der Menschen Schritt für Schritt abgebaut werden", gibt sich Stadler überzeugt.

Weitere Informationen unter: www.awo-sozialbarometer.org

Weitere Nachrichten

Meldung vom 19.12.2024
Zu einem konstruktiven, offenen Austausch trafen sich AWO-Vertreter*innen in Münster mit dem Vorstand der SPD-Fraktion in der LWL-Landesversammlung. weiterlesen
Meldung vom 18.12.2024
Die Werkstatträtinnen und -räte sowie die Mentor*innen bzw. Vertrauenspersonen trafen sich im Dezember zur jährlichen Fortbildung in Schwerte. weiterlesen
Meldung vom 16.12.2024
„Wir sind auf dem richtigen Weg“ / Positive Resonanz und viele gute Anregungen weiterlesen
Meldung vom 10.12.2024
Menschenrechte werden missachtet, Homosexualität ist verboten, die Rolle der Frau untergeordnet, freie Wahlen finden nicht statt und Religions-, Meinungs- sowie Pressefreiheit sucht man vergebens: weiterlesen
Meldung vom 02.12.2024
Das AWO-Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ ist in der Kategorie „Umwelt schützen“ des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit bei der feierlichen Preisverleihung am Freitagabend in Düsseldorf zum Sieger gekürt worden. weiterlesen
Meldung vom 02.12.2024
Nach dem Protest ist vor dem Protest: Erst Katar, jetzt Saudi-Arabien – die FIFA hat aus der Kritik an der Fußball-WM 2022 in Katar nichts gelernt und steht kurz davor, den Fehler zu wiederholen. weiterlesen
Meldung vom 01.12.2024
32.000 Menschen haben im November in Düsseldorf gegen Einsparungen im Sozialbereich protestiert. Minister Laumann war auf der Bühne zwar voll des Lobes für die Aufmüpfigkeit der Massen - trotz eines Pfeifkonzertes und Buh-Rufen. weiterlesen
Meldung vom 25.11.2024
Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Laut kürzlich veröffentlichten Zahlen des BKA aus dem Jahr 2023 werden jeden Tag mindestens zwei bis drei Tötungsversuche gegen Frauen allein in Deutschland unternommen. weiterlesen
Meldung vom 22.11.2024
Sie fehlen an allen Ecken und Enden: Gut ausgebildete Mitarbeitende, die in den vielen Kitas, im Offenen Ganztag, in der Eingliederungs- und Jugendhilfe, der Migrations- und Jugendsozialarbeit, in Seniorenzentren etc. tätig werden können. weiterlesen
Meldung vom 22.11.2024
Digitalisierung, ökologischer und demografischer Wandel und der damit verbundene Strukturwandel am Arbeitsmarkt weiterlesen