AWO-Sozialbarometer 01-2014

27.01.2014

Bürger fordern mehr Anerkennung für Soziale Arbeit

„Das aktuelle AWO Sozialbarometer zeigt, dass die Soziale Arbeit in der Bundesrepublik nicht nur gestärkt, sondern auch mehr Anerkennung erfahren muss", erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. 98 Prozent der Befragten sprechen der Sozialen Arbeit für das zukünftige Funktionieren unserer Gesellschaft eine entscheidende Rolle zu. Und diese Auffassung ist unabhängig von der Altersgruppe, der Einkommensschicht und der Parteipräferenz - das unterstreichen die Zahlen.

Download der Ergebnisbroschüre zum aktuellen AWO Sozialbarometer als PDF-Datei

Mit Blick auf den Erzieherberuf sehen 78 Prozent der Befragten an, dass sie die Arbeit von Erziehern in unserer Gesellschaft nicht ausreichend gewürdigt sehen. Damit der Beruf des Erziehers wieder attraktiver wird, müsse sich zuvorderst die Bezahlung verbessern, meinen 59 Prozent. „Die Zahlen belegen, dass die Menschen ein gutes Gespür für den Missstand in der Sozialen Arbeit haben. Jahrelang lief der Trend den Ansprüchen der Beschäftigten zuwider. Das muss die Politik nun ändern", ist Stadler überzeugt.

Es sind die Rahmenbedingungen, die sich seit den neunziger Jahren im Zuge der aufkommenden neoliberalen Steuerungslogik für die Leistungserbringer im Sozialstaat verschlechtert haben. Das Credo von mehr Wettbewerb hat am Ende die Lage der Mitarbeiter deutlich verschlechtert. „Eine gefährliche Mischung aus mangelnder tariflicher Absicherung, einer neuen Konkurrenzsituation und finanziell schwacher Kommunen haben eine Spirale der Lohnkostensenkung geschaffen. Deshalb brauchen wir jetzt einen bundesweiten, allgemein verbindlichen Entgelttarifvertrag Soziales", fordert der AWO Bundesvorsitzende.

Um die Berufe der Sozialen Arbeit und damit auch die Frage des absehbaren Fachkräftemangels erfolgreich anzupacken braucht es gesellschaftliche Anerkennung, Wertschätzung und angemessene Bezahlung. „Wir müssen die Sozialen Berufe gerade für junge Menschen wieder attraktiver gestalten", so Stadler. Klar ist für ihn: „Wenn die Bundesrepublik ein soziales Land sein möchte, muss es die Menschen, die täglich sozialen Zusammenhalt im Beruf fördern und den Schwächsten helfen, stärken. Die Bürger haben das erkannt, die Politik hoffentlich auch."

Weitere Informationen unter www.awo-sozialbarometer.org.

Weitere Nachrichten

Meldung vom 19.12.2024
Zu einem konstruktiven, offenen Austausch trafen sich AWO-Vertreter*innen in Münster mit dem Vorstand der SPD-Fraktion in der LWL-Landesversammlung. weiterlesen
Meldung vom 18.12.2024
Die Werkstatträtinnen und -räte sowie die Mentor*innen bzw. Vertrauenspersonen trafen sich im Dezember zur jährlichen Fortbildung in Schwerte. weiterlesen
Meldung vom 16.12.2024
„Wir sind auf dem richtigen Weg“ / Positive Resonanz und viele gute Anregungen weiterlesen
Meldung vom 10.12.2024
Menschenrechte werden missachtet, Homosexualität ist verboten, die Rolle der Frau untergeordnet, freie Wahlen finden nicht statt und Religions-, Meinungs- sowie Pressefreiheit sucht man vergebens: weiterlesen
Meldung vom 02.12.2024
Nach dem Protest ist vor dem Protest: Erst Katar, jetzt Saudi-Arabien – die FIFA hat aus der Kritik an der Fußball-WM 2022 in Katar nichts gelernt und steht kurz davor, den Fehler zu wiederholen. weiterlesen
Meldung vom 02.12.2024
Das AWO-Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ ist in der Kategorie „Umwelt schützen“ des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit bei der feierlichen Preisverleihung am Freitagabend in Düsseldorf zum Sieger gekürt worden. weiterlesen
Meldung vom 01.12.2024
32.000 Menschen haben im November in Düsseldorf gegen Einsparungen im Sozialbereich protestiert. Minister Laumann war auf der Bühne zwar voll des Lobes für die Aufmüpfigkeit der Massen - trotz eines Pfeifkonzertes und Buh-Rufen. weiterlesen
Meldung vom 25.11.2024
Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Laut kürzlich veröffentlichten Zahlen des BKA aus dem Jahr 2023 werden jeden Tag mindestens zwei bis drei Tötungsversuche gegen Frauen allein in Deutschland unternommen. weiterlesen
Meldung vom 22.11.2024
Sie fehlen an allen Ecken und Enden: Gut ausgebildete Mitarbeitende, die in den vielen Kitas, im Offenen Ganztag, in der Eingliederungs- und Jugendhilfe, der Migrations- und Jugendsozialarbeit, in Seniorenzentren etc. tätig werden können. weiterlesen
Meldung vom 22.11.2024
Digitalisierung, ökologischer und demografischer Wandel und der damit verbundene Strukturwandel am Arbeitsmarkt weiterlesen