Freie Wohlfahrtspflege fordert mehr Plätze und mehr Qualität für Kinder

14.02.2014

Das Land Nordrhein-Westfalen muss sich in der Kinderbetreuung noch mehr anstrengen. Die zusätzlich bereit gestellten Mittel könnten nur ein Anfang sein, für „eine spürbare qualitative Weiterentwicklung reichen sie aber nicht aus."

Heinz-Josef Kessmann, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Münster und Vorsitzender der Arbeitsausschusses „Tageseinrichtungen für Kinder“ der LAG FW NRW, forderte am Donnerstag, 13.02.2014 bei einer Anhörung im Landtag zu den Versorgungsengpässen für über dreijährige Kinder, vor allem die Überbelegungen von Gruppen abzubauen. Sie seien weder „mit dem Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen noch mit dem Wohl der Kinder vereinbar."

Als Vertreter der Freien Wohlfahrtspflege NRW bekundete Kessmann die Bereitschaft der freien Träger, angesichts der demographischen Veränderungen Übergangsregelungen mit neuen Gruppen in vorhandenen gut ausgestatteten Räumen zuzustimmen.
Die Konzentration auf die Schaffung neuer Plätze für unter dreijährige Kinder in den letzten Jahren führt aktuell zu Engpässen bei den über Dreijährigen. Teilweise sind Plätze umgewidmet worden und die Zweckbindung der Investitionsmittel für die U-3 Betreuung erlaubt keine flexible Anpassung an die Anmeldesituation. Im Ergebnis müssten Kinder ab dem dritten Lebensjahr teilweise in andere Einrichtungen wechseln und fänden Eltern, die ihre Kinder bis zum Alter von drei Jahren zuhause betreuen, keinen Platz im Kindergarten, so Kessmann.

Eine Lösung sieht die Freie Wohlfahrtspflege darin, die „starren Belegungszwänge" aufzuheben. Möglichst schnell müsse vor allem aber die Überbelegung von Gruppen abgebaut werden, denen die Freie Wohlfahrtspflege nur unter dem Druck, die 35-Prozent-Quote für die U3-Betreuung rechtzeitig zu erreichen, zugestimmt habe.

Der Anspruch früher Bildung erfordere räumliche und personelle Rahmenbedingungen, die am Wohl des Kindes ausgerichtet seien. Schon jetzt sei die im Kinderbildungsgesetz vorgesehene personelle Ausstattung insbesondere bei den unter Dreijährigen nicht ausreichend. Ein weiterer qualifizierter Ausbau sei daher sowohl für die U-3-Kinder als auch für die über Dreijährigen „dringend erforderlich".

Stellungnahme

Weitere Informationen:
Norbert Dyhringer
Abteilungsleiter Soziales
Kronenstr. 63-69
44139 Dortmund
Tel.: 0231/5483-245
norbert.dyhringer@awo-ww.de

Weitere Nachrichten

Meldung vom 12.07.2024
Die AWO bietet ab November 2024 Kurmaßnahmen für pflegende Eltern an. weiterlesen
Meldung vom 11.07.2024
Kriege, Klimawandel, die Auswirkungen der Pandemie, Hass und Hetze im Netz sowie zunehmende rassistische, radikale und nationale Tendenzen verunsichern und machen Angst. weiterlesen
Meldung vom 08.07.2024
Das Lotte-Lemke-Bildungswerk der AWO bietet ab 9. September 2024 eine Weiterbildung zur verantwortlichen Pflegefachkraft (PDL) an. weiterlesen
Meldung vom 01.07.2024
Mobilmachung? Musterung? Make love – make war? Das Soldatsein ist wieder angesagt. weiterlesen
Meldung vom 01.07.2024
Unser Wohnheim für Menschen mit Behinderung in Gevelsberg wurde am vergangenen Wochenende von Unbekannten mit Eiern beworfen. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich unsicher. weiterlesen
Meldung vom 26.06.2024
Studierende der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) haben unser Fritz-Krüger-Seniorenzentrum in Münster besucht. weiterlesen
Meldung vom 24.06.2024
AWO Westliches Westfalen nimmt mit dem Workshop Leadership und Generationsmodelle die Vielfalt der Generationen in den Fokus weiterlesen
Meldung vom 18.06.2024
30 Fachkräfte aus der Jugendsozialarbeit der AWO Westliches Westfalen trafen sich im Eugen-Krautscheid-Haus in Dortmund zum Workshop „Jugendsozialarbeit der Zukunft“. weiterlesen
Meldung vom 18.06.2024
2. Verbandstag: AWO-Visionär*innen diskutieren neue Wege im Mitgliederverband weiterlesen
Meldung vom 17.06.2024
Weitere Demonstration der Caritas und der Freien Wohlfahrtsverbände verdeutlicht aktuellen Eskalationsstatus im Sozialwesen. weiterlesen