Stellungnahme der Freien Wohlfahrtspflege NRW zum Entwurf der Ausführung des geplanten Alten-und Pflegegesetzes NRW

09.05.2014

Die Freie Wohlfahrtspflege nutzte die Möglichkeit, im Rahmen einer öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales am 07. Mai 2014 ihre begründeten Bedenken zum vorliegenden Entwurf den Landtagsabgeordneten vorzutragen und zu erläutern.
Folgende genannte Ziele sind aus Sicht der Freien Wohlfahrtspflege im Rahmen einer Umsetzung der APG DVO NRW (Verordnung  zur Ausführung des Alten- und Pflegegesetzes Nordrhein-Westfalen und nach § 92 SGB XI) wesentlich:

  • Der Erhalt und der Ausbau ansprechender und bedarfsgerechter Angebote, Einrichtungen und Orte für das Leben im Alter.
  • Die Schaffung von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Träger, welche diesen eine zukunftsfähige und gesicherte Finanzierung der Angebote und Einrichtungen ermöglichen.

Diese Ziele werden durch die vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA) geplante APG DVO aber nicht erreicht.

Die Freie Wohlfahrtspflege stellt grundsätzlich fest, dass die demographische Entwicklung in Nordrhein-Westfalen zu einer erheblichen Zunahme pflegebedürftiger wie auch demenzkranker Menschen führen wird. Eine zentrale Herausforderung besteht darin, hierdurch keine Versorgungslücken entstehen zu lassen.

Der Bedarf zur Versorgung der künftig pflegebedürftigen Menschen ist nicht allein durch Angebote neuer Wohnformen, Quartiersentwicklung oder ehrenamtlicher und nachbarschaftlicher Hilfe zu leisten. Vielmehr sind und bleiben die Einrichtungen der ambulanten, teilstationären und stationären Altenhilfe unverzichtbares Instrument in der Pflegepolitik, um Versorgungssicherheit, Wahlrecht und Partizipation der Nutzer/-innen auch in der Zukunft zu sichern.

Die Freie Wohlfahrtspflege befürchtet:

1. Die Versorgungssicherheit wird gefährdet!
2. Die Einschränkung der Förderung moderner Versorgungsformen wird die Wahlfreiheit für ältere Mitbürger behindern!
3. Investitionen erfolgen nur noch in Standardmodernisierungen!
4. Der Bestandsschutz wird gefährdet!
5. Enormer Bürokratieaufbau wird die Folge sein!
6. Die Angemessenheitsgrenze (Quadratmeter) ist nicht sachgerecht!
7. Dem Entwurf der APG DVO mangelt es an Datengrundlagen!

Einzelheiten hierzu können der Gesamtstellungnahme entnommen werden:

Stellungnahme der LAG FW NRW

Weitere Informationen:
Norbert Dyhringer
Abteilungsleiter Soziales
Kronenstr. 63-69
44139 Dortmund
Tel.: 0231/5483-245
norbert.dyhringer@awo-ww.de

Weitere Nachrichten

Meldung vom 19.12.2024
Zu einem konstruktiven, offenen Austausch trafen sich AWO-Vertreter*innen in Münster mit dem Vorstand der SPD-Fraktion in der LWL-Landesversammlung. weiterlesen
Meldung vom 18.12.2024
Die Werkstatträtinnen und -räte sowie die Mentor*innen bzw. Vertrauenspersonen trafen sich im Dezember zur jährlichen Fortbildung in Schwerte. weiterlesen
Meldung vom 16.12.2024
„Wir sind auf dem richtigen Weg“ / Positive Resonanz und viele gute Anregungen weiterlesen
Meldung vom 10.12.2024
Menschenrechte werden missachtet, Homosexualität ist verboten, die Rolle der Frau untergeordnet, freie Wahlen finden nicht statt und Religions-, Meinungs- sowie Pressefreiheit sucht man vergebens: weiterlesen
Meldung vom 02.12.2024
Nach dem Protest ist vor dem Protest: Erst Katar, jetzt Saudi-Arabien – die FIFA hat aus der Kritik an der Fußball-WM 2022 in Katar nichts gelernt und steht kurz davor, den Fehler zu wiederholen. weiterlesen
Meldung vom 02.12.2024
Das AWO-Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ ist in der Kategorie „Umwelt schützen“ des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit bei der feierlichen Preisverleihung am Freitagabend in Düsseldorf zum Sieger gekürt worden. weiterlesen
Meldung vom 01.12.2024
32.000 Menschen haben im November in Düsseldorf gegen Einsparungen im Sozialbereich protestiert. Minister Laumann war auf der Bühne zwar voll des Lobes für die Aufmüpfigkeit der Massen - trotz eines Pfeifkonzertes und Buh-Rufen. weiterlesen
Meldung vom 25.11.2024
Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Laut kürzlich veröffentlichten Zahlen des BKA aus dem Jahr 2023 werden jeden Tag mindestens zwei bis drei Tötungsversuche gegen Frauen allein in Deutschland unternommen. weiterlesen
Meldung vom 22.11.2024
Sie fehlen an allen Ecken und Enden: Gut ausgebildete Mitarbeitende, die in den vielen Kitas, im Offenen Ganztag, in der Eingliederungs- und Jugendhilfe, der Migrations- und Jugendsozialarbeit, in Seniorenzentren etc. tätig werden können. weiterlesen
Meldung vom 22.11.2024
Digitalisierung, ökologischer und demografischer Wandel und der damit verbundene Strukturwandel am Arbeitsmarkt weiterlesen