Das Bundeskabinett hat heute das Gesetz zur Reform der Pflegeberufe verabschiedet. „Wir begrüßen die Reform als gute Reaktion auf den Fachkräftemangel", so Uwe Hildebrandt, Geschäftsführer des AWO Bezirksverbandes Westliches Westfalen.
Aus den bisher eigenständigen Berufsausbildungen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege wird eine einheitliche Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann. Ziel ist es, den Pflegeberuf attraktiver zu machen.
„Wir müssen abwarten, wie die neue Ausbildung strukturiert wird", so Claudia Bertels-Tillmann, Leiterin des Lucy-Romberg-Hauses in Marl. Die Einrichtung bildet jährlich rund 600 Altenpfleger aus, darunter auch die 350 Auszubildenden der 61 AWO-Seniorenzentren. Damit zählt die Einrichtung zu den größten Ausbildungsstätten in Nordrhein-Westfalen.
Durch die Reform werde die Ausbildung allgemeiner und weniger spezifisch. „In manchen Bereichen benötigen Pflegekräfte jedoch sehr spezielle Qualifikationen", gibt die Leiterin zu bedenken. Dies gelte es bei der Neu-Strukturierung zu berücksichtigen. Es müsse unbedingt gewährleistet werden, dass die angehenden Pflegefachkräfte weiterhin auf die immer komplexeren Aufgaben in der Altenpflege vorbereitet werden.
Der Zugang zur Ausbildung ist auch nach der Reform mit einem Hauptschulabschluss 10. Klasse möglich. So gehen keine potenziellen Fachkräfte verloren. Auch unter dem neuen Pflegeberufsgesetz wird die AWO eine hochqualifizierte Ausbildung in Theorie und Praxis gewährleisten.