Der AWO-Bundesverband startet heute eine Kampagne zu Klimaschutz in der stationären Pflege. Der Verband, der sich zu Klimaneutralität vor 2040 verpflichtet hat und bereits den CO²-Fußabdruck in eigenen Einrichtungen verbessert, will damit auf Möglichkeiten klimafreundlicher Pflege aufmerksam machen und weitere Träger und Einrichtungen dafür gewinnen.
Für die Region West, zu der auch Einrichtungen des Bezirksverbandes Westliches Westfalen zählen, findet heute in Dorsten der erste Fachtag „klimafreundlich pflegen" statt.
Im Kern der Kampagne stehen drei Handlungsfelder des betrieblichen Klimaschutzes in der stationären Pflege: Energie, Ressourcen und Verpflegung. Unter dem Motto „Gemeinsam machen wir uns auf den Weg“ zeigt der Verband, welchen Beitrag die stationäre Pflege zum Klimaschutz in Deutschland bereits leistet und welches große Potenzial dort noch schlummert. Gleichzeitig soll Bewusstsein dafür geschaffen werden, welche Chancen darin auch für die Qualität in der stationären Pflege liegen, und konkrete Handlungsansätze benannt werden.
Brigitte Döcker, Mitglied des AWO Bundesvorstandes, erklärt dazu: „In Deutschland zählt das statistische Bundesamt rund 15 400 stationäre Altenpflegeeinrichtungen. Das sind etliche Fuhrparks, Gebäude und Prozesse, die nachhaltig gestaltet werden sollten. Denn die Frage ist längst nicht mehr, ob die stationäre Pflege sich in den Klimaschutz einbringen kann und sollte, sondern nur noch: wie. Projekte wie „klimafreundlich pflegen – überall!“ geben auf diese Frage eindrucksvoll und praktisch Antwort. Mit der Kampagne wollen wir bei allen Akteuren verbandsübergreifend ein Bewusstsein für das Thema schaffen und sie ermutigen, den Weg in Richtung Klimaneutralität zu gehen.“
2016 hat sich die AWO zum 1,5 Grad – Ziel des Pariser Klimaabkommens bekannt und diesen Beschluss im Juni 2021 auf der Bundeskonferenz bekräftigt: Sie verpflichtet sich nun, vor 2040 klimaneutral zu sein.
Das Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ wird von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert. Gemeinsam mit fünf Regionalstellen bei AWO Landes- und Bezirksverbänden arbeitet das Projektteam mit 90 Einrichtungen und begleitet sie auf dem Weg, betrieblichen Klimaschutz zu initiieren und zu verstetigen. In der Region West beteiligen sich 17 Einrichtungen an dem Projekt. Praxisbeispiele zeigen, dass dies gelingen kann. Unterstützt werden die Einrichtungen durch Workshops, Schulungen, Vernetzung untereinander und mit anderen Akteur*innen sowie Instrumenten wie z.B. dem CO2-Fußabdruck.